Gendermedizin im Fokus: Gleiche Gesundheitschancen für alle Frauen!

Österreich - Am 28. Mai 2025 wird der Internationale Aktionstag für Frauengesundheit gefeiert. Anlässlich dieses Tages betont der SPÖ-Gesundheitssprecher Rudolf Silvan die Notwendigkeit der Geschlechtergerechtigkeit in der Gesundheitsversorgung. Er verweist darauf, dass Gendermedizin ein zentraler Baustein für ein modernes und inklusives Gesundheitssystem ist. Studien zeigen, dass Krankheiten bei Frauen oft anders verlaufen, unterschiedliche Symptome zeigen und Medikamente geschlechtsspezifisch wirken. Dieses Wissen muss sowohl in der Forschung als auch in der täglichen Versorgung verankert werden, wie OTS berichtet.
Der Ausbau der Gendermedizin wird von der SPÖ als essenzieller Bestandteil eines zukunftsorientierten Gesundheitssystems angesehen. Im Regierungsprogramm gibt es die Zielsetzung, qualitativ hochwertige und zugängliche Gesundheitsversorgung für alle sicherzustellen. Gendermedizin beschäftigt sich mit den geschlechtsspezifischen Unterschieden in Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge. Die Bundesregierung, so Silvan, mit Bundesministerin Korinna Schumann und Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig an der Spitze, engagiert sich für die Umsetzung dieser Ansätze in der Praxis.
Herausforderungen und Chancen der Gendermedizin
Gendermedizin ist eine Forschungsrichtung, die ihren Ursprung in den späten 1980er Jahren in den USA hat. Sie untersucht die Auswirkungen biologischer Unterschiede zwischen Frauen und Männern auf die Gesundheit, wie DocFinder erläutert. Ihr Ziel ist es, die Gesundheit beider Geschlechter zu verbessern und Ungleichheiten im Gesundheitswesen abzubauen. Dabei werden verschiedene Aspekte betrachtet, darunter die Analyse geschlechtsspezifischer Risikofaktoren sowie die Entwicklung geschlechtsspezifischer diagnostischer Verfahren.
Besonders hervorzuheben sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei Krankheitsverläufen. Beispielsweise zeigen Frauen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen häufig unspezifische Symptome im Gegensatz zu Männern, die oft stechende Brustschmerzen empfinden. Solche Unterschiede haben weitreichende Konsequenzen für die Behandlung und die Diagnosen, die einer Geschlechterbehandlung bedürfen. Das sogenannte Gender Health Gap beschreibt die ungleichen Bedingungen, unter denen Männer und Frauen in der medizinischen Versorgung stehen. Ursachen sind unter anderem ein Mangel an geschlechtsspezifischen Studien und eine noch unzureichende Berücksichtigung in der medizinischen Ausbildung.
Diskriminierung in der Gesundheitsversorgung
Angesichts der Debatte um geschlechtergerechte Gesundheitsversorgung wird deutlich, dass historische Muster die Sicht auf die medizinische Versorgung stark geprägt haben. Der männliche Körper wurde oft als universelles Modell angesehen, was zu einer unangemessenen Versorgung von Frauen und anderen Minderheitsgruppen führte. Studien zeigen, dass Frauen und LGBTQ*-Personen immer noch Diskriminierung und Unsichtbarkeit im Gesundheitssektor erfahren. Die Freie Universität Berlin weist darauf hin, dass der männliche Körper häufig als Norm betrachtet wird, was zu einer Pathologisierung und Stigmatisierung der weiblichen Gesundheit führt.
Es wird klar, dass geschlechtsspezifische Gesundheitsversorgung viele Herausforderungen mit sich bringt. Frauen sind oft von psychischen Störungen stärker betroffen, erhalten jedoch seltener die benötigte medizinische Unterstützung. Die Diskriminierung betrifft nicht nur Frauen, sondern auch LGBTQ*-Personen, die häufig mit Vorurteilen und unzureichendem Fachwissen seitens der Gesundheitsdienstleister konfrontiert sind. Die Notwendigkeit, in geschlechtsspezifische Medizin zu investieren, ist daher drängender denn je, um eine gerechtere Gesundheitsversorgung und die bestmögliche medizinische Betreuung für alle Menschen zu gewährleisten.
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