Heute ist der 6.06.2025
Datum: 6.06.2025 - Source 1 (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20250528_OTS0113/tag-der-frauengesundheit-spoe-silvan-geschlechtersensible-medizin-staerken-fuer-ein-gesundheitssystem-das-allen-menschen-gerecht-wird):
- Internationaler Aktionstag für Frauengesundheit
- SPÖ-Gesundheitssprecher Rudolf Silvan betont Notwendigkeit der Geschlechtergerechtigkeit in der Gesundheitsversorgung
- Gendermedizin als zentraler Baustein für modernes und inklusives Gesundheitssystem
- Krankheiten bei Frauen verlaufen oft anders, zeigen andere Symptome und Medikamente wirken geschlechtsspezifisch
- Wichtigkeit, dieses Wissen in der Forschung und täglichen Versorgung zu verankern
- SPÖ sieht Ausbau der Gendermedizin als essenziellen Bestandteil eines zukunftsorientierten Gesundheitssystems
- Zielsetzung im Regierungsprogramm: qualitativ hochwertige und zugängliche Gesundheitsversorgung für alle
- Gendermedizin beschäftigt sich mit geschlechtsspezifischen Unterschieden in Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge
- Bundesregierung, insbesondere Bundesministerin Korinna Schumann und Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig, setzt sich für Umsetzung der Gendermedizin in der Praxis ein
- Ziel: bestmögliche medizinische Versorgung für alle Menschen in Österreich, zugeschnitten auf individuelle Bedürfnisse
Source 2 (https://www.docfinder.at/wissensmagazin/gendermedizin-geschlechtssensible-medizin/):
- Gendermedizin ist eine Forschungsrichtung, die in den späten 1980er Jahren in den USA entstand und sich mit den Auswirkungen biologischer Unterschiede zwischen Frauen und Männern auf die Gesundheit beschäftigt.
- Der Begriff „geschlechtssensible Medizin“ wird ebenfalls verwendet, um die Berücksichtigung von Genderfaktoren und biologischen Unterschieden zu betonen.
- Ziel der Gendermedizin ist es, die Gesundheit beider Geschlechter zu verbessern und Ungleichheiten im Gesundheitswesen abzubauen.
**Aufgabengebiete der Gendermedizin:**
- Untersuchung von Krankheitsbildern und -verläufen bei Männern und Frauen.
- Analyse geschlechtsspezifischer Risikofaktoren für verschiedene Krankheiten.
- Entwicklung geschlechtsspezifischer diagnostischer Verfahren.
- Therapieentwicklung und -optimierung unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Unterschiede.
- Erarbeitung von Präventionsstrategien für Männer und Frauen.
**Beispiele für geschlechtsspezifische Unterschiede:**
- **Herz-Kreislauf-Erkrankungen:** Unterschiedliche Symptome bei Männern (stechender Brustschmerz) und Frauen (unspezifische Symptome).
- **Krebserkrankungen:** Männer haben eine höhere Erkrankungs- und Sterblichkeitsrate.
- **Psychische Gesundheit:** Frauen sind häufiger betroffen, Symptome und Behandlungseffekte können variieren.
**Bedeutung der Gendermedizin:**
- Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Unterschiede führt zu besserer Diagnostik und Behandlung.
- Patient:innen können ihre Gesundheit besser verstehen und managen.
**Gender Health Gap:**
- Bezeichnet Ungleichheiten in der medizinischen Versorgung zwischen Männern und Frauen.
- Ursachen: Mangel an geschlechtsspezifischer Forschung, Diagnostik und Therapie.
**Auswirkungen des Gender Health Gaps:**
- Unter- oder Fehlbehandlung von Frauen.
- Ungenaue Diagnosen bei Männern.
- Beeinträchtigung der Lebensdauer und Gesundheit von Frauen.
**Biologische Unterschiede zwischen Frauen und Männern:**
- Frauen haben meist zwei X-Chromosomen, Männer ein X- und ein Y-Chromosom.
- Hormonelle Unterschiede: Frauen haben mehr Östrogen, Männer mehr Testosteron.
- Unterschiede in Größe, Gewicht, Herz- und Lungenvolumen, Leberfunktion, Grundumsatz und Sauerstoffaufnahme.
**Symptomunterschiede bei Krankheiten:**
- **Herzinfarkt:** Männer zeigen starke Brustschmerzen, Frauen häufig unspezifische Symptome.
- **Depression:** Frauen zeigen Niedergeschlagenheit, Männer eher aggressives Verhalten.
**Medikamentenwirkungen:**
- Medikamente wirken unterschiedlich bei Frauen und Männern aufgrund von Aufnahme, Verarbeitung und hormonellen Schwankungen.
- Einige Medikamente haben unterschiedliche Wirkungen und Nebenwirkungen je nach Geschlecht.
**Herausforderungen in der Gendermedizin:**
- Mangel an geschlechtsspezifischen Daten und Studien.
- Komplexität der Forschung und methodische Herausforderungen.
- Wissensmangel im Gesundheitswesen über Gendermedizin.
- Fehlende geschlechtsspezifische Leitlinien und Ausbildungsangebote.
- Gesundheitssystem ist oft nicht auf unterschiedliche Geschlechtsidentitäten ausgerichtet.
Source 3 (https://blogs.fu-berlin.de/abv-gender-diversity/2023/09/22/geschlechtergerechte-gesundheitsversorgung-herausforderungen-und-defizite/):
- Gesundheitsversorgung ist ein grundlegendes Menschenrecht, das für alle zugänglich sein sollte.
- Geschlechtergerechte Gesundheitsversorgung steht vor Herausforderungen und Defiziten.
- Historisch wurde der männliche Körper als universelles Modell in der Medizin verwendet, was zu unangemessener Versorgung für Frauen* und Minderheitsgruppen führte.
- Frauen* und LGBTQ*-Personen sind weiterhin Unsichtbarkeit, Diskriminierung und Ungerechtigkeit ausgesetzt.
- Ziel der Arbeit: Herausforderungen im Gesundheitswesen für Frauen* und LGBTQ*-Personen in Deutschland zu schildern.
1. **Medizinische Pathologisierung von Frauen***
- Geschlechterasymmetrien und stereotype Geschlechterbilder prägen das gesellschaftliche Bewusstsein.
- Der männliche Körper wird als Norm, der weibliche als abweichend betrachtet.
- Pathologisierung führt zu Fehl- oder Überversorgung, Vernachlässigung spezifischer Gesundheitsbedürfnisse und Stigmatisierung.
- Klinische Studien werden häufig nur an männlichen Probanden durchgeführt.
- Schmerzen bei Frauen* werden oft unterschätzt oder nicht ernst genommen.
- Frauen*, die als nicht weiß gelesen werden, erfahren zusätzliche Diskriminierung.
- Nicht-heterosexuelle und nicht-cisgeschlechtliche Menschen sind ebenfalls Diskriminierung ausgesetzt.
2. **Geschlechtsspezifische Medizin**
- Untersucht biologische und soziokulturelle Geschlechteraspekte auf Gesundheit.
- Entstand in den 1970er Jahren als Reaktion auf die Frauengesundheitsbewegung.
- Ziel: Optimierung der Gesundheitsversorgung durch Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Unterschiede.
- Geschlechtsspezifische Medizin hat Herausforderungen, insbesondere in der Berücksichtigung von trans* und queeren Personen.
3. **Probleme und Barrieren der gesundheitlichen Versorgung**
- Zweigeschlechtlichkeit und heterosexuelle Normen führen zu Benachteiligungen.
- Frauen* werden in medizinischen Studien oft nicht angemessen berücksichtigt.
- Nicht-binäre Personen erfahren unzureichende Anerkennung.
- Geschlechtsbezogene Datenlücken und Schwierigkeiten bei geschlechtsspezifischen Gesundheitsdiensten.
- Notwendigkeit einer geschlechtsbewussten und LGBTQ*-inklusiven Herangehensweise.
3.1 **Erfahrungen von Frauen***
- Frauen* sind häufiger von psychischen Störungen betroffen als Männer*.
- Unterschiede in der ärztlichen Diagnosestellung: Frauen* erhalten häufiger psychische Diagnosen.
- Frauen* bekommen seltener Schmerzmittel verschrieben.
- Geschlechterunterschiede in der Behandlung von Herzinfarkten: Frauen* werden seltener getestet und haben längere Wartezeiten.
- Armut und soziale Ungleichheit beeinflussen die Gesundheit von Frauen*.
3.2 **Erfahrungen von LGBTQ*-Menschen**
- LGBTQ*-Menschen erleben Diskriminierung im Gesundheitswesen.
- Hohe Diskriminierungsraten unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
- Trans*Menschen berichten von mangelndem Fachwissen und unangemessenen Fragen durch Gesundheitsdienstleister.
- Zugang zur Gesundheitsversorgung für HIV-positive Menschen ist erschwert.
- Lesbische Frauen berichten von Diskriminierung und Schwierigkeiten, ihre Identität offen zu legen.
- Fazit: Dringender Bedarf an Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung für Frauen* und LGBTQ*-Menschen.
- Investitionen in geschlechtsspezifische Medizin sind entscheidend für eine gerechtere Gesundheitsversorgung.