Fünf Tote nach Angriff auf Hilfskonvoi im kriegsgeplagten Sudan!

Al-Koma, Sudan - Bei einem tragischen Vorfall im Sudan wurden fünf Menschen getötet, als ein Hilfskonvoi in Al-Koma angegriffen wurde. Dies berichten die UNO-Behörden, die um eine dringende Untersuchung des Vorfalls bitten. Laut einer Sprecherin von UNICEF wartete der Konvoi auf die Erlaubnis zur Weiterfahrt nach Al-Fashir, als der Angriff stattfand. Die Region Al-Koma steht unter Kontrolle der Rapid Support Forces (RSF), einer paramilitärischen Miliz, die seit zwei Jahren gegen die Armee im Sudan kämpft. Diese Gewalt ist Teil des anhaltenden Bürgerkriegs, der die humanitäre Lage im Land dramatisch verschlechtert hat, sodass mehr als die Hälfte der Bevölkerung Hunger leidet, wie im Bericht auf Kleine Zeitung vermerkt wird.
Die RSF behauptet, dass der Vorfall tatsächlich durch einen Luftangriff des Militärs verursacht wurde. Von der sudanesischen Armee gab es bisher keine Stellungnahme dazu. Der österreichische Außenminister verurteilte den Angriff und betonte, dass humanitäre Helfer niemals Ziel von Gewalt sein dürfen. Angehörigen der Getöteten wurde tief empfundenes Beileid ausgesprochen.
Hintergrund des Bürgerkriegs
Der Bürgerkrieg im Sudan hat seine Wurzeln in einem Machtkampf zwischen der sudanesischen Armee (SAF) und den RSF, der im April 2023 eskalierte. Seitdem wurden zahlreiche Waffenruhen von beiden Seiten gebrochen, und die humanitäre Situation hat sich dramatisch verschärft. Fast 25 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe, 17,7 Millionen von ihnen sind akut vom Hunger bedroht. Innerhalb des Landes sind 6,5 Millionen Menschen auf der Flucht, während fast 2 Millionen das Land verlassen haben, vor allem in Richtung Ägypten, Tschad und Südsudan, wie die Bundeszentrale für politische Bildung berichtet.
Seit Beginn des Krieges sind mindestens 13.000 Menschen ums Leben gekommen. Trotzdem erhält der Konflikt in internationalen Medien wenig Beachtung. Die RSF wurde 2013 von dem ehemaligen Machthaber Omar al-Bashir gegründet, um die Macht im Regime auszubalancieren. Al-Bashir wurde 2019 durch einen Militärputsch abgesetzt, aber der Übergang zur Demokratie geriet 2021 durch einen weiteren Putsch ins Stocken. Bei diesem Aufstand arbeiteten die Armee und die RSF zusammen, was den heutigen Machtkampf zwischen General Abdel Fattah al-Burhan (SAF) und Mohammed Hamdan Daglo (RSF) auslöste.
Humanitäre Krisen und deren Auswirkungen
Der anhaltende Konflikt hat nicht nur zu einem massiven Verlust an Menschenleben geführt, sondern auch die wirtschaftliche Lage im Land ins Wanken gebracht. Internationale Geldgeber haben ein Entschuldungsprogramm ausgesetzt, was die fragiler werdende Wirtschaft des Sudan weiter belastet. Hohe Inflation, Versorgungsengpässe und extreme Wetterereignisse haben die humanitäre Situation weiter verschärft, was sich negativ auf das Leben der Zivilbevölkerung auswirkt. Da sich die politischen Eliten zunehmend auf den Zugang zu Ressourcen konzentrieren, leidet das Wohlergehen der Bevölkerung weiter, wie auf Friedensbildung BW beschrieben wird.
Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, auf die komplexen und sich ständig verschärfenden Probleme im Sudan zu reagieren. Die humanitäre Krise erfordert dringend Aufmerksamkeit und Unterstützung, um den betroffenen Menschen das Überleben zu sichern.
Details | |
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Vorfall | Angriff |
Ursache | Bürgerkrieg |
Ort | Al-Koma, Sudan |
Verletzte | 5 |
Quellen |