Fünf Jahre Haft für brutale Mobbing-Tat in Wiener Justizanstalt!

Misshandlung eines Häftlings in Wien-Josefstadt: Fünf Jahre Haft für brutalen Übergriff und die Suche nach Komplizen.
Misshandlung eines Häftlings in Wien-Josefstadt: Fünf Jahre Haft für brutalen Übergriff und die Suche nach Komplizen.

Wien, Österreich - In einem erschütternden Fall von Gewalt in der Justizanstalt Wien-Josefstadt erhielt ein 26-jähriger Mann eine rasche Unterstützung des Gerichts. Laut Kleine Zeitung wurden in der Nacht auf den 23. Oktober 2023 schwerwiegende Übergriffe auf den Mann verübt, der zusammen mit drei weiteren Ungarn in einer Zelle untergebracht war. Der Haupttäter, körperlich überlegen und zugleich eifersüchtig, beschuldigte den 26-Jährigen fälschlicherweise, eine Beziehung mit seiner Ehefrau zu haben.

Die brutalen Misshandlungen umfassten nicht nur körperliche Gewalt. Der Haupttäter schlug den Mann und verletzte ihn schwer, während zwei Mitgefangene ihn auf einem Sessel festhielten. In einem Akt der Demütigung rasierte der Haupttäter dem 26-Jährigen den Kopf und tätowierte ihm mit einem rußgeschwärzten Nagel und Shampoo ein obszönes Bild auf die rechte Schulter. Der Betroffene berichtete von anhaltender Scham und äußerte, dass er beim Duschen sein T-Shirt nicht mehr abnimmt.

Rechtliche Konsequenzen

Bewertet wurde der Fall von einem Schöffensenat, der der Verteidigung des Haupttäters, der behauptete, der 26-Jährige habe das Tätowieren „zugelassen“, keinen Glauben schenkte. Der vorsitzende Richter bezeichnete die Taten als „höchst verwerflich“ und forderte eine empfindliche Strafe. Der Haupttäter wurde nun zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt, während die beiden anderen Beschuldigten, die bei den Übergriffen eine Rolle gespielt hatten, mittlerweile außer Landes sind und derzeit gesucht werden.

Die ihm auferlegte Strafe könnte aus mehreren Faktoren resultieren, die mit dem aktuellen gesellschaftlichen Umgang mit Gewaltstraftaten verbunden sind. Wie in einer aktuellen Untersuchung aus Heidelberg erläutert wird, sind sowohl körperliche als auch sexualisierte Gewalt bedeutende gesellschaftliche Themen, die langanhaltende Traumatisierungen bei den Opfern verursachen. Die Studie betont die Notwendigkeit akuter Unterstützung für Opfer und präventive Maßnahmen, um zukünftige Taten zu verhindern.

Gesellschaftliche Verantwortung und Prävention

Ein zentrales Element zur Bekämpfung von Gewalt in Gefängnissen ist die Beteiligung an tatgeneigten Programmen, um potenziellen Tätern präventiv zu begegnen. Forschung zeigt, dass deliktorientierte psychotherapeutische Behandlungen die Rückfallrate bei bereits verurteilten Tätern erheblich senken können. In Baden-Württemberg wurden Haushaltsmittel bereitgestellt, um solche Behandlungsprogramme in mehreren Justizvollzugsanstalten zu unterstützen. Dazu sind Pilotprojekte an Einrichtungen wie Adelsheim, Bruchsal und Mannheim in Planung.

Die Untersuchung der inhaftierten Täter, die zwischen Februar 2010 und August 2014 an therapeutischen Interventionen teilnahmen, zielt darauf ab, Wirksamkeit und Veränderungen in den Eigenschaften von Straftätern zu analysieren. Dabei werden verzerrte Denkmuster, affektive Defizite und ein Mangel an Empathie, die bei vielen Tätern festgestellt wurden, eingehend untersucht. Die Ergebnisse dieser Studien sind entscheidend für die Entwicklung eines effektiveren Ansatzes zur Gewaltprävention in Justizvollzugsanstalten.

Insgesamt zeigt der Fall des 26-Jährigen sowohl die erschreckende Realität von Gewalt im Gefängnis als auch die dringende Notwendigkeit für präventive Maßnahmen, um künftige Opfer zu schützen und das System zu reformieren.

Details
Vorfall Körperverletzung
Ort Wien, Österreich
Verletzte 1
Quellen