Feuerpause am Ostersonntag? 26 russische Angriffe bis Mittag!

Grenzgebiete Brjansk, Russland - Am 20. April 2025 berichten ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Medien über ein Wiederaufflammen der Kämpfe im Ukraine-Konflikt, noch bevor die einseitige Feuerpause, die Wladimir Putin ausgerufen hatte, endete. Trotz der humanitären Maßnahme, die von Samstagabend bis Mitternacht am Ostersonntag gelten sollte, registrierte die Ukraine von Mitternacht bis Mittag bereits 26 Angriffe aus Russland, wie vol.at berichtet. Selenskyj äußerte Skepsis über die Kontrolle Putins über die russischen Streitkräfte und bezweifelte, dass Russland ernsthaft an einer Beendigung des Krieges interessiert sei.

Der russische Präsident hatte am Samstag eine Feuerpause ausgerufen, mit dem Argument, sie sei aus humanitären Gründen notwendig und würde nur gelten, wenn auch die Ukraine sich an diese hielte. In diesem Zusammenhang erwartete Putin ebenfalls, dass die ukrainischen Streitkräfte dem Beispiel Russlands folgen würden. Doch bis Sonntagmorgen meldete Selenskyj mehrere Zwischenfälle, bei denen die Feuerpause von Russland gebrochen wurde – unter anderem durch 59 Beschussfälle und 5 Angriffe, begangen zwischen Samstagabend und Sonntagfrüh. Die ukrainische Seite meldete, dass auch sie unter Beschuss geraten sei, vor allem im Gebiet Donezk.

Ungeklärte Verantwortung

Selenskyj verwies auf die intensiven Angriffe Russlands, die bis zu den Grenzgebieten Brjansk, Kursk und Belgorod reichten. Insgesamt soll Russland in dieser Zeit 290 Drohnen eingesetzt haben. Das russische Verteidigungsministerium hingegen macht die Ukraine für die Verletzungen der Feuerpause verantwortlich und berichtet von zahlreichen eigenen Drohnenangriffen, die abgewehrt wurden, wie srf.ch und zdf.de anmerken.

Trotz der wiederholten Aggressionen fordert die Ukraine die Umsetzung eines Vorschlags aus den USA für eine 30-tägige Waffenruhe. Selenskyj hatte dies bereits vor der Feuerpause vorgeschlagen, ohne eine positive Reaktion von Russland darauf zu erhalten. Putin hatte im Vorfeld Zögereien geäußert, indem er betonte, dass die Ursachen des Konflikts zuerst angegangen werden müssten.

Putins Bedingungen für den Frieden

Putin stellte kürzlich Bedingungen für ein Ende der Feindseligkeiten, inklusive des Abzugs ukrainischer Truppen aus vier von Russland annektierten Gebieten, und forderte die Ukraine auf, ihre NATO-Beitrittspläne aufzugeben. Kritiker, wie der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev, werten diese Forderungen als inakzeptabel. Währenddessen wird eine Friedenskonferenz in der Schweiz vorbereitet, die als symbolischer Versuch Kiews gilt, die internationale Gemeinschaft zur Unterstützung zu mobilisieren, jedoch ohne die Teilnahme Russlands.

Die Spannung bleibt hoch, während sich die Kämpfe in der Ukraine trotz der erhofften Ruhe fortsetzen. Beobachter sind sich einig, dass die Situation weiterhin instabil bleibt, und sowohl diplomatische als auch militärische Herausforderungen bestehen, wie der Verlauf der Ereignisse zeigt.

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Ort Grenzgebiete Brjansk, Russland
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