EZB senkt Leitzins auf 2 Prozent: Wirtschaft in der Eurozone am Boden!

Vienna, Österreich - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am 5. Juni 2025 den Einlagensatz erneut gesenkt. Nach dem aktuellen Beschluss des EZB-Rates beträgt der Zinssatz nun 2,0 Prozent, was einen Rückgang um 0,25 Prozentpunkte darstellt. Diese Maßnahme ist Teil des fortgesetzten Zinssenkungskurses der EZB, der aufgrund einer sinkenden Inflation und einer schwachen Konjunktur im Euroraum eingeleitet wurde. Der Leitzins, zu dem Banken Geld bei der Zentralbank leihen, wurde ebenfalls auf 2,15 Prozent gesenkt. Dieses ist die achte Zinssenkung seit Mitte 2024.
Die Teuerungsrate im Euroraum lag im Mai 2025 bei 1,9 Prozent, was unter dem angestrebten Ziel von 2,0 Prozent liegt. Die EZB bleibt angesichts der aktuellen Wirtschaftslage unentschlossen und hat keine klaren Hinweise auf eine zukünftige Zinspolitik gegeben. Diese Unsicherheit wird nicht nur durch das Inflationsniveau, sondern auch durch das allgemein schwache Wirtschaftswachstum der Eurozone geprägt.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Laut der EZB sind die Gründe für diese Zinssenkungen ehest verständlich. Die EU-Kommission hat kürzlich prognostiziert, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Euro-Zone im Jahr 2023 nur um 0,9 Prozent wachsen wird, was einen Rückgang im Vergleich zur vorherigen Schätzung von 1,3 Prozent darstellt. Insbesondere Deutschland, als größte Volkswirtschaft der Eurozone, zeigt weiterhin eine anhaltende Wachstumsschwäche, und die Deutsche Industrie- und Handelskammer erwartet das dritte Rezessionsjahr in Folge.
Die gegenwärtigen wirtschaftlichen Herausforderungen werden zusätzlich durch einen weltweiten Handelskrieg beeinflusst, der durch Maßnahmen von US-Präsident Donald Trump angeheizt wird. Unternehmen in der Region zeigen sich verhalten mit Investitionen, was die Erholung der Wirtschaft weiter erschwert. Dennoch gibt es gelegentliche Lichtblicke, wie etwa die geplante militärische Aufrüstung in Europa und ein umfassendes Finanzpaket in Deutschland, das als mögliche Motoren für das künftige Wachstum angesehen werden.
Auswirkungen auf die Geldpolitik
Die aktuellen Entwicklungen zeigen auch Auswirkungen auf die Geldpolitik der EZB. Banken reagieren auf die gesunkenen Zinsen mit Veränderungen in ihrer Kreditvergabe und Geldhaltung. Die Kreditvergabe an private Haushalte und nichtfinanzielle Unternehmen steigt, wobei die Nachfrage jedoch durch die gestiegenen Kreditrisiken begrenzt bleibt. Banken planen, im zweiten Quartal 2025 die Kreditrichtlinien im Firmenkundengeschäft zu straffen, obwohl die Nachfrage nach Wohnungsbaukrediten durch das rückläufige Zinsniveau ansteigt.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die EZB trotz der Zinssenkungen und der niedrigen Inflationsrate vor einer komplexen Situation steht. Die Unsicherheiten in der Wirtschaft könnten möglicherweise auch zukünftige geldpolitische Entscheidungen beeinflussen. Eine Zinspause im Juli wird von vielen Marktbeobachtern mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 70 Prozent ins Spiel gebracht.
Für detaillierte Informationen zu den Zinssenkungen der EZB besuchen Sie bitte vienna.at. Weitere Einblicke in die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen finden Sie im Artikel von Tagesspiegel. Analysen zur Geldpolitik und deren Auswirkungen können im Monatsbericht der Bundesbank nachgelesen werden.
Details | |
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Vorfall | Gesetzgebung |
Ursache | sinkende Inflation, schwache Konjunktur |
Ort | Vienna, Österreich |
Quellen |