Falschgeld-Skandal in Neapel: 40 Verurteilungen und millionenschwere Razzia

Neapel, Italien - In Neapel hat ein aufsehenerregender Prozess gegen Mitglieder einer kriminellen Vereinigung zu 40 Verurteilungen geführt. Den Angeklagten wird vorgeworfen, Teil einer Organisation zu sein, die sich auf die Verbreitung von gefälschtem Eurogeld spezialisiert hat. Einige der Mitglieder stehen zudem unter dem Vorwurf der versuchten Erpressung. Insgesamt sind 48 Personen in Untersuchungshaft, während 14 unter Hausarrest stehen. Eine weitere Person erhielt ein Aufenthaltsverbot für die Stadt Neapel. Der Hauptstandort für den Verkauf der gefälschten Geldscheine war eine Wohnung im Stadtzentrum, die als Logistikzentrum und Verkaufsstelle diente, berichtet Kleine Zeitung.
Die italienischen Behörden haben in einer Razzia in einer Neapeler Druckerei nahezu eine Million gefälschte 50-Euro-Scheine beschlagnahmt, was einer Gesamtsumme von etwa 48 Millionen Euro entspricht. Bei einer weiteren Festnahme wurde der mutmaßliche Anführer der Geldfälscher-Bande, die ein Ableger der berüchtigten Napoli-Gruppe ist, gefasst. Diese Ermittlungen laufen bereits seit längerer Zeit. Die gefälschten Scheine waren im Offset-Verfahren gedruckt worden, was eine höhere Qualität als der digitale Druck ermöglicht. An der Razzia im Morgengrauen waren auch Ermittler aus Rom beteiligt, wie Kurier berichtet.
Aktive Fälscherbanden in Italien
In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass der Betrug mit Falschgeld in Italien signifikant zugenommen hat. Schätzungen zufolge stammen mittlerweile etwa 20 Prozent des gefälschten Euros aus Italien, eine erschreckende Entwicklung, die besonders die Region Neapel betrifft. Professionelle Fälscher, die zuvor hauptsächlich im Balkanraum aktiv waren, haben ihre Aktivitäten auf Neapel ausgeweitet, wo die örtlichen Banden besonders aktiv sind. Diese Dynamiken werfen ein schlechtes Licht auf die Sicherheitslage in Italien, die im internationalen Vergleich als schwierig eingestuft wird, so wie Numbeo zeigt.
Die Kriminalitätsrate in Italien ist in der aktuellen Rangliste von Numbeo mit einem Indexwert von 46,95 verzeichnet und liegt damit im Mittelfeld im Vergleich zu anderen Ländern. Solche Statistiken verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die italienischen Behörden stehen, während sie versuchen, gegen kriminelle Aktivitäten wie Falschgeldbetrug vorzugehen. Das Land hat mit internationalem Druck und der Notwendigkeit zu kämpfen, seine Sicherheitsmaßnahmen zu verbessern und die Zivilgesellschaft zu schützen.
Details | |
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Vorfall | Betrug |
Ort | Neapel, Italien |
Festnahmen | 8 |
Schaden in € | 48.000.000 |
Quellen |