Ex-Festspiel-Chef Pereira: 22 Monate Haft auf Bewährung wegen Veruntreuung!

Alexander Pereira, ehemaliger Intendant der Salzburger Festspiele, wurde in Florenz wegen Veruntreuung verurteilt und erhielt 22 Monate Haft auf Bewährung.
Alexander Pereira, ehemaliger Intendant der Salzburger Festspiele, wurde in Florenz wegen Veruntreuung verurteilt und erhielt 22 Monate Haft auf Bewährung.

San Casciano Val di Pesa, Italien - Alexander Pereira, der ehemalige Intendant der Salzburger Festspiele sowie des Florentiner Opernhauses Maggio Musicale Fiorentino, wurde in Florenz verurteilt. Ihm wurden 22 Monate Haft auf Bewährung auferlegt, und dies geschah in einem Schnellverfahren. Die Verurteilung basiert auf schwerwiegenden Vorwürfen der Veruntreuung, wobei Pereira in zwei Fällen schuldig gesprochen wurde. Er hatte 24.000 Euro aus der Stiftung „Maggio Musicale Fiorentino“ ausgegeben, ohne dass diese Ausgaben vertraglich gedeckt waren, darunter auch der Umzug von Mailand nach San Casciano Val di Pesa. Zudem wurde er zur Zahlung eines finanziellen Ausgleichs von 25.909 Euro an die Stiftung sowie zu 1.500 Euro Schadenersatz verurteilt. Interessanterweise sprach ihn das Gericht jedoch vom Vorwurf der Geldunterschlagung frei.

Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich eine Haftstrafe von vier Jahren und vier Monaten gefordert, da Pereira verdächtigt wurde, 35 Millionen Euro aus einem staatlichen Fonds zweckwidrig verwendet zu haben. Diese Mittel waren für die Rekapitalisierung von Opern- und Symphonieorchestern bestimmt und sollten zur Stärkung des Stiftungsvermögens eingesetzt werden. Laut oe24 sind die Ermittlungen gegen Pereira seit 2022 auf Druck der Rechtspartei „Fratelli d’Italia“ eingeleitet worden. Im Februar 2023 trat Pereira aufgrund der Vorwürfe von seinem Posten als Intendant in Florenz zurück und hat die Möglichkeit, Einspruch gegen das Urteil einzulegen.

Forderung nach Entschädigung

Zusätzlich zu den strafrechtlichen Konsequenzen sieht sich Pereira auch zivilrechtlichen Ansprüchen gegenüber. Das italienische Kulturministerium und die Stiftung des Florentiner Opernhauses fordern von ihm eine Entschädigung von fast zehn Millionen Euro. Diese Forderung bezieht sich auf „moralische, Image- und Vermögensschäden“, die durch die unrechtmäßigen Ausgaben entstanden sind. Dies wurde im Rahmen eines Verfahrens wegen Veruntreuung und Geldunterschlagung gestellt, in dem das Urteil am 29. Mai erwartet wurde.

Die Vorwürfe, die Pereira gemacht werden, reichen weit über die Verwendung von Geldern hinaus. So wird ihm auch vorgeworfen, die Kreditkarte des Opernhauses für private Ausgaben genutzt zu haben, die nicht im Zusammenhang mit seiner offiziellen Funktion standen. Verteidigungsstrategien behaupten, Pereira habe stets im Sinne des Theaters gehandelt und die unregelmäßigen Ausgaben fielen unter die künstlerische Freiheit.

Zukunft von Pereira

Die Situation rund um Alexander Pereira verdeutlicht die Herausforderungen im Bereich des Kulturmanagements, insbesondere in Zeiten finanzieller Unsicherheiten und strengerer Kontrollen durch die Politik. Die Vorwürfe und die gegen ihn erhobenen Klagen könnten gravierende Auswirkungen auf seine Karriere und den Umgang mit öffentlichen Geldern im kulturellen Sektor haben. Es bleibt abzuwarten, ob Pereira von seiner Möglichkeit Gebrauch machen wird, das Urteil anzufechten, und wie sich dieser Fall auf die kulturelle Landschaft in Italien auswirken wird.

Details
Vorfall Veruntreuung
Ort San Casciano Val di Pesa, Italien
Schaden in € 25.000
Quellen