EU-Kommission: Kampf um die Bienen - Ein Auftrag für unsere Zukunft!

EU-Kommission: Kampf um die Bienen - Ein Auftrag für unsere Zukunft!
Brüssel, Belgien - Am 19. Juni 2025 hat das EU-Parlament den letzten Tagesordnungspunkt zur Sicherung des Bienen- und Bestäuberschutzes behandelt. Die EU-Kommission stellte neue Maßnahmen im Rahmen des sogenannten „Deals für Bestäuber“ vor. Das Hauptziel dieser Initiative besteht darin, den Rückgang von Bienen und anderen Bestäubern bis zum Jahr 2030 umzukehren. Dies geschieht durch die Verbesserung des Erhalts von Lebensräumen sowie die Schaffung ökologischer Korridore, die den Bestäubern helfen sollen, sich zu bewegen und zu gedeihen.
Eine der Hauptursachen für den Verlust von Bestäubern ist der übermäßige Einsatz von Pestiziden. In einer aktuellen Stellungnahme forderte der niederösterreichische SPÖ-EU-Abgeordnete Günther Sidl eine nachhaltige Landwirtschaft, die ohne Pestizide auskommt. Er kritisierte die inkonsistente Politik der EU-Kommission hinsichtlich der Reduzierung von Pestiziden und der Zulassung von Glyphosat. Zudem appellierte er an die Notwendigkeit, Bäuerinnen und Bauern umweltfreundliche und zugleich ertragssichere Arbeitsinstrumente zur Verfügung zu stellen.
Initiativen zur Bekämpfung des Rückgangs von Bestäubern
Die Europäische Kommission hat eine umfassende Initiative zur Bekämpfung des Rückgangs wildlebender Bienen und anderer Bestäuber gestartet. Der Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius hebt die zentrale Rolle von Bestäubern für die Ökosysteme und die Ernährungssicherheit hervor. Er betont, dass jede dritte Bienen-, Schmetterlings- und Schwebfliegenart in der EU vom Verschwinden bedroht ist.
Für die Umsetzung dieser Initiative sind drei Hauptprioritäten festgelegt worden:
- Verbesserung der Erhaltung von Bestäubern und Bekämpfung der Ursachen ihres Rückgangs, inklusive Erhaltungsplänen für bedrohte Arten.
- Wiederherstellung von Lebensräumen in Agrarlandschaften und Förderung einer bestäuberfreundlichen Landwirtschaft.
- Erhöhung des Wissens über den Rückgang der Bestäuber durch Forschung und ein Überwachungssystem.
Mitgliedstaaten sind aufgerufen, nationale Strategien für Bestäuber zu entwickeln und die Kommission hat das Europäische Parlament sowie den Rat um Billigung der Maßnahmen gebeten. Diese Initiative steht im Einklang mit dem globalen Biodiversitätsrahmen von Kunming-Montreal und berücksichtigt auch die Herausforderungen der Klimakrise sowie invasiver Arten.
Folgen des Pestizideinsatzes für die Biodiversität
Der Einsatz von Pestiziden hat erhebliche Auswirkungen auf die Biodiversität, wie aus wissenschaftlichen Studien hervorgeht. Diese zeigen, dass viele geschützte Tierarten in ihren Beständen gefährdet sind, was die Gestaltung effektiver Umweltschutzstrategien vor große Herausforderungen stellt. Laut dem Umweltbundesamt könnte Deutschland möglicherweise die Ziele der europäischen Flora-Fauna-Habitat- und Wasserrahmen-Richtlinie nicht erreichen.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) möchte auf die Bedrohung von Arten durch Pestizide aufmerksam machen und zeigt Alternativen zu Pestiziden auf. Die Organisation betont die Bedeutung einer blühenden Agrarlandschaft für die Erhaltung von Artenreichtum sowie den Erholungswert für die Bevölkerung. Weiterhin wird ein Dialog mit politischen Entscheidungsträgern angestrebt, um die nationale und europäische Pestizidpolitik kritisch zu begleiten.
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Ort | Brüssel, Belgien |
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