EU gegen gefälschte Lebensmittel: 91 Millionen Euro in Gefahr!
EU gegen gefälschte Lebensmittel: 91 Millionen Euro in Gefahr!
Österreich - Eine groß angelegte EU-weite Aktion zur Bekämpfung von Markenfälschungen hat gefälschte Lebensmittel im Wert von erstaunlichen 91 Millionen Euro beschlagnahmt. Der Fokus lag dabei besonders auf gefälschten Weinen und Spirituosen, die aufgrund mangelnder Kontrolle und Regulierung häufig auf den Markt gelangen. Laut [ots] ist der Schaden durch Fälschungen in der EU erheblich. Jährliche Umsatzverluste in Höhe von 2.289 Milliarden Euro werden durch diese illegalen Produkte verursacht, was zu einem Verlust von fast 5.700 Arbeitsplätzen in der gesamten Europäischen Union führt.
In Österreich selbst belaufen sich die Verluste auf 28 Millionen Euro und es gingen 49 Arbeitsplätze verloren. Der Anstieg gefälschter Lebensmittel ist besonders besorgniserregend, da diese oft gefährliche Stoffe wie Methanol, Quecksilber und giftige Pestizide enthalten. Dabei könnte die Registrierung von geografischen Angaben einen Beitrag zur Authentizität der Produkte leisten, denn mehr als 3.600 Produkte mit geografischer Angabe sind in der EU registriert.
Auswirkungen auf die Industrie und Verbraucher
Fälschungen haben weitreichende Konsequenzen. In der Bekleidungsbranche betragen die jährlichen Verluste fast 12 Milliarden Euro, was 5,2 % des Gesamtumsatzes ausmacht. Auch die Kosmetik- und Spielzeugbranche sind betroffen, mit Verlusten von 3 Milliarden Euro und 1 Milliarde Euro, entsprechend 4,8 % und 8,7 % ihres Umsatzes. Diese Informationen stammen von [euipo] und belegen, dass die EU insgesamt fast 8 Milliarden Euro Umsatzrückgänge bei Originalwaren in den großen Mitgliedstaaten verzeichnet.
Die Auswirkungen erstrecken sich nicht nur auf die Wirtschaft, sondern auch auf das Vertrauen der Verbraucher. In Deutschland, wo die Verantwortung für die amtliche Lebensmittelkontrolle bei den Bundesländern liegt, verspüren viele Menschen ein sinkendes Vertrauen in die Lebensmittelsicherheit. Insbesondere Rückstände von Antibiotika, Hormonen, Pestiziden und Mikroplastik in Lebensmitteln bereiten den Verbrauchern Sorgen. [statista] berichtet, dass 2019 bei etwa 500.000 Betrieben Kontrollen durchgeführt wurden, wobei bei circa 65.000 Betrieben Verstöße festgestellt wurden, was eine Beanstandungsquote von etwa 12,6 Prozent darstellt.
Kennzeichnung und Qualitätssicherung
Die meisten Beanstandungen in der Lebensmittelindustrie sind auf Verstöße gegen Hygieneauflagen zurückzuführen. Dabei wiesen etwa 17,6 % der Produktproben mikrobiologische Verunreinigungen auf. Viele Verbraucher empfinden die Lebensmittelsicherheit als gewährleistet, allerdings glaubt ein Fünftel, dass die Sicherheit abnimmt. Prüf- und Gütesiegel wie das Deutsche Bio-Siegel, EU-Bio-Siegel und Fairtrade-Siegel sollen dabei helfen, mehr Transparenz und Sicherheit zu gewährleisten.
Das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) verfolgt einen umfassenden Ansatz zur Bekämpfung von Fälschungen, indem es eng mit Behörden wie Europol, OLAF und der Europäischen Kommission zusammenarbeitet. Dies schließt auch die Identifizierung und Beseitigung gefälschter Waren in der EU ein und soll helfen, das Vertrauen in den Markt wiederherzustellen. Der Kampf gegen Fälschungen bleibt somit ein entscheidender Aspekt, um sowohl Verbraucher als auch die wirtschaftliche Integrität in Europa zu schützen.
Details | |
---|---|
Ort | Österreich |
Quellen |
Kommentare (0)