Enthüllung der Außenlager-Stele: Gedenken in Mauthausen am 5. Mai

Enthüllung der Außenlager-Stele am 5. Mai 2025 in Mauthausen: Gedenkakt für Opfer des Nationalsozialismus. Akkreditierung erforderlich.
Enthüllung der Außenlager-Stele am 5. Mai 2025 in Mauthausen: Gedenkakt für Opfer des Nationalsozialismus. Akkreditierung erforderlich. (Symbolbild/DNAT)

Erinnerungsstraße 1, 4310 Mauthausen, Österreich - Am 5. Mai 2025 wird an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen die Außenlager-Stele enthüllt. Dieses bedeutende Ereignis, organisiert vom Mauthausen Memorial in Zusammenarbeit mit dem Innenministerium, ist Teil eines Gedenkakts für die Opfer des Nationalsozialismus. Die Veranstaltung findet um 17 Uhr vor dem Besucherzentrum der Gedenkstätte statt, die sich in der Erinnerungsstraße 1, 4310 Mauthausen befindet. Medienvertreter sind herzlich eingeladen, müssen sich jedoch im Voraus akkreditieren, um teilnehmen zu können. Um die Akkreditierung zu beantragen, steht ein Link zur Verfügung: Akkreditierungs-Link.

Die neue Außenlager-Stele ist mehr als nur ein Denkmal; sie repräsentiert die einheitliche Kennzeichnung aller ehemaligen Außenlager des KZ-Systems Mauthausen. Das Ziel dieser Initiative ist es, die ehemaligen Tatorte in einen topografischen Zusammenhang zu bringen und den Mauthausen-Konnex räumlich fassbar zu machen. Diese Stele stellt die Komplexität des KZ-Systems sichtbar dar und zeichnet die Deportationswege der Häftlinge nach. Die Stelen sind über vier Meter hoch, aus dreiseitigen Betonprismen gefertigt, und zeigen die Ortsnamen der Außenlager sowie deren Entfernungen.

Historischer Kontext

Das KZ Mauthausen war das größte nationalsozialistische Konzentrationslager in Österreich, das von August 1938 bis Mai 1945 aktiv war und ein Netzwerk von über 40 Außenlagern umfasste. Die ersten Gefangenen wurden im Jahr 1938 aus dem KZ Dachau in Mauthausen überstellt, weshalb das Lager schnell für die Inhaftierung politischer Gegner und als „kriminell“ oder „asozial“ betrachtete Personen bekannt wurde. Während des Zweiten Weltkriegs gelangten Menschen aus ganz Europa nach Mauthausen, das eine der höchsten Todesraten unter den Konzentrationslagern aufwies.

Die SS verfolgte mit der Errichtung von Mauthausen die Tötung ideologischer Gegner sowie die wirtschaftliche Ausbeutung der Häftlinge unter dem Motto „Vernichtung durch Arbeit“. Ab 1942 wurde das KZ zunehmend für Bau- und Rüstungsproduktion genutzt und auch Frauen wurden ab 1944 als Häftlinge eingesetzt. Gegen Ende des Krieges kam es aufgrund von Überfüllung, mangelnder Versorgung und Krankheiten zu einem Massensterben in den Lagern.

Ein Projekt von Bedeutung

Das Projekt zur Außenlager-Stele wurde in enger Zusammenarbeit mit lokalen Gedenkinitiativen und Experten aus verschiedenen Bereichen entwickelt. Verantwortlich für die Planung sind das Gedenkbüro der KZ-Gedenkstätte Mauthausen sowie Architekt Christoph Wassmann und Statiker Wilhelm Luggin. Die erste Außenlager-Stele wurde bereits am 8. Mai 2023 an der KZ-Gedenkstätte Melk enthüllt, und die kommenden Enthüllungen sollen das Gedächtnis an die Opfer wachhalten und die Geschichte der grausamen Haftbedingungen, denen die Häftlinge ausgesetzt waren, im kollektiven Gedächtnis verankern.

Die aktuelle Außenlager-Stele soll nicht nur ein Mahnmal sein, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Geschichtsvermittlung leisten, indem sie das Bewusstsein für die Leiden der Häftlinge aus Mauthausen schärft und die Erinnerung an den Holocaust lebendig hält. Die Einweihung ist ein Schritt in eine Zukunft, in der das Gedenken an die Opfer und die Aufarbeitung der Vergangenheit weiterhin an Bedeutung gewinnen werden.

Details
Ort Erinnerungsstraße 1, 4310 Mauthausen, Österreich
Quellen