Energiewende in Japan: Atomkraft oder Erneuerbare? Die Bevölkerung ist besorgt!
Japan - Die Energiepreise in Japan stehen aufgrund hoher Erdgaspreise und anhaltender Inflation unter Druck. Dies führt zu einer signifikanten Steigerung der Strompreise, insbesondere im Sommer, da der Kühlbedarf steigt. Um die Belastung für die Bevölkerung zu verringern, plant die japanische Regierung finanzielle Entlastungen von Juli bis September diesen Jahres. Dennoch gibt es kritische Stimmen zur Energiepolitik des Landes, insbesondere hinsichtlich der Milliardeninvestitionen in die Atomkraft anstelle eines verstärkten Ausbaus der Photovoltaik.
Wie oekonews berichtet, liefert die Photovoltaik den größten Anteil am erneuerbaren Strom in Japan, hat jedoch nur einen Anteil von weniger als 10 % an der Gesamtstromproduktion. Die letzten 15 Jahre der Energiepolitik werden vielfach als wirtschaftlich unvernünftig kritisiert, wobei Japans Abhängigkeit von importierten Energien weiterhin hoch bleibt.
Neuer Energieplan und Atomkraft
Im Februar 2025 verabschiedete Japan seinen siebten Basic Energy Plan, in dem die Erhöhung des Anteils der Kernenergie auf 20 % bis 2040 angestrebt wird. Gleichzeitig gibt es das Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien auf 40–50 % auszuweiten. Trotz dieser Ambitionen wird die Entscheidung, Atomkraft aktiv auszubauen, von der Öffentlichkeit stark kritisiert. Experten warnen davor, dass Japan im internationalen Vergleich an Wettbewerbsfähigkeit verlieren könnte, da andere Länder verstärkt auf erneuerbare Energien setzen.
wko.at erläutert, dass die Kernenergie als unverzichtbar für die Dekarbonisierung und die Energiesicherheit dargestellt wird. Angesichts eines steigenden Energiebedarfs durch den Ausbau von Halbleiterfabriken und Rechenzentren plant die Regierung, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu verdoppeln. Dabei sollen insbesondere Offshore-Windparks und innovative Perowskit-Solarzellen beschleunigt ausgebaut werden.Herausforderungen und Kritik
Trotz dieser Pläne sieht sich Japan jedoch mit hohen Investitionskosten und Verzögerungen bei der Umsetzung von Projekten für erneuerbare Energien konfrontiert. Dies führt vermehrt zu einem Fokus auf Atomreaktoren. Japan hat großes Potenzial für Offshore-Windkraft und arbeitet dabei eng mit der EU an technischen Standards und maritimer Raumplanung zusammen. Allerdings wird die Windenergie im aktuellen Regierungsentwurf noch unzureichend berücksichtigt.
Die öffentliche Konsultation zu den Energieplänen stieß auf reges Interesse, mit über 41.000 Rückmeldungen, von denen viele kritisch gegenüber dem Ignorieren der Lehren aus der Fukushima-Katastrophe waren. Umweltorganisationen und Bürgerinitiativen fordern eine stärkere Berücksichtigung der Sicherheitsrisiken neuer Reaktoren in einer erdbebengefährdeten Region sowie eine Lösung für das ungelöste Problem der Endlagerung hochradioaktiver Abfälle.
Die Diskussion über die zukünftige Energiepolitik Japans verdeutlicht das Spannungsfeld zwischen Versorgungssicherheit, Klimazielen und gesellschaftlicher Akzeptanz. Die Experten weisen darauf hin, dass die langfristige Balance zwischen Nachhaltigkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit eine ungelöste Herausforderung bleibt.
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Ort | Japan |
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