Pflegekrise: Diskussion um Ausbildung und Personalbedarf im NÖ Landtag
Wiener Neustadt, Österreich - Am 30. April 2025 fand eine wichtige Sitzung des NÖ Landtages statt, in der mehrere entscheidende Anträge behandelt wurden. Unter den Themen ragte der Antrag zur anstehenden Anstellung von Pflegelehrkräften an Höheren Lehranstalten für Pflege und Sozialbetreuung (HLPS) sowie in der Pflegelehre hervor. Abgeordneter René Lobner von der Volkspartei (VP) präsentierte diesen Antrag vor den Abgeordneten, während die Abgeordnete Mag. Edith Kollermann von den Neos auf die Herausforderungen des Pflegebereichs, insbesondere aufgrund einer älter werdenden Bevölkerung und weniger Erwerbstätiger, hinwies. Sie äußerte Bedenken zur Pflegelehre und hielt die Verfügbarkeit von Lehrkräften für die HLPS für entscheidend, um den wachsenden Bedarf an Fachkräften zu decken, den bwpat.de zufolge bei der Zunahme von chronisch kranken und schwerstpflegebedürftigen Personen steigen wird.
In der anschließenden Diskussion kritisierte Abgeordnete Silvia Moser von den Grünen den Antrag als inhaltslos. Sie wies auf wesentliche Probleme bei der HLPS hin, wie etwa Schwierigkeiten bei Praktika und der Anerkennung von Berufen. Unterstützt wurde sie von Abgeordneter Mag. Karin Scheele von der Sozialdemokratischen Partei (SP), die sich ebenfalls gegen die Pflegelehre als Lösung des Personalmangels aussprach und eine nachhaltige Finanzierung forderte. In der Debatte nannte Abgeordneter Richard Punz von der FP Anreize zur Attraktivierung der Ausbildung, einschließlich einer Pflegeausbildungsprämie. Letztlich fand der Antrag mit den Stimmen von VP, SP, FP und Neos eine Mehrheit und wurde angenommen.
Unterstützung für Berufstätige Eltern
Ein weiteres zentrales Thema war der Neubau des Universitätsklinikums Wiener Neustadt. Abgeordneter Anton Kasser (VP) berichtete über den Fortschritt des Projekts, bei dem Abgeordneter Mag. Helmut Hofer-Gruber (Neos) die explosionsartig gestiegenen Kosten kritisierte und das Projekt als Planungsdesaster bezeichnete. In diesem Kontext sprach Abgeordneter Dipl.-Ing. Franz Dinhobl (VP) von der Notwendigkeit einer Umplanung des Klinikums aufgrund medizinischer und demografischer Entwicklungen, was den steigenden Pflegebedarf in der Region unterstreicht.
Insolvenzrecht und Naturschutz
Auch der Schutz im Insolvenzrecht rückte in den Fokus der Debatten. Abgeordneter René Pfister (SP) stellte einen Antrag vor, der Schutzmechanismen für besondere Härtefälle forderte. Abgeordnete Kathrin Schindele (SP) und Abgeordneter Jürgen Handler (FP) unterstrichen die Dringlichkeit von Unterstützungsmaßnahmen für Hochwasseropfer. Dieser Antrag wurde schließlich mit Mehrheit von VP, FP und SP angenommen.
Darüber hinaus wurde ein Antrag zur Änderung des NÖ Naturschutzgesetzes 2000 behandelt. Abgeordneter Mag. Georg Ecker, MA (Grüne), berichtete über die Notwendigkeit einer differenzierten Regelung für Baumfällungen in urbanen und ländlichen Gebieten. Abgeordnete Mag. Edith Kollermann (Neos) kritisierte die bürokratischen Belastungen, die eine solche Regelung mit sich bringen könnte. Trotzdem wurde der Antrag von den Abgeordneten der VP, FP, SP und Neos angenommen und zeigt damit einen Fortschritt in dem Bestreben, den Naturschutz zu stärken.
Die Sitzung des NÖ Landtages verdeutlichte die drängenden Herausforderungen im Pflegebereich und die Notwendigkeit von adäquaten Maßnahmen, um der alternden Bevölkerung sowie den steigenden Anforderungen an Pflegekräfte gerecht zu werden. Der Fachkräftemangel sowie der Anstieg pflegebedürftiger Personen stellen die Gesellschaft vor immense Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, um die Qualität der Pflege langfristig zu sichern. Diese Entwicklungen sind nicht nur aus menschlicher Sicht kritisch, sondern betreffen auch die künftig benötigten Ressourcen und das Gesundheitssystem insgesamt.
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Ort | Wiener Neustadt, Österreich |
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