Elfriede Jelinek: Ich bin nicht tot! – Falschmeldung schockt die Fans
Elfriede Jelinek: Ich bin nicht tot! – Falschmeldung schockt die Fans
Österreich - Am Dienstagnachmittag, dem 17. Juni 2025, verbreiteten sich im Internet Nachrichten über den vermeintlichen Tod der österreichischen Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek (78) in rasantem Tempo. Der Account auf X (ehemals Twitter), der die Meldung in die Welt setzte, stellte sich später als ein Hoax heraus. Die Situation verdeutlicht die Herausforderungen, die Falschmeldungen in den sozialen Medien mit sich bringen. Die österreichische Schriftstellerin reagierte gelassen auf diese Falschmeldung und stellte klar: „Es ist das zweite Mal, dass ich tot bin. Ich lebe doch.“
Die Nachrichten über Jelineks angeblichen Tod wurden ursprünglich um 13:40 Uhr auf dem Fake-Account veröffentlicht. Um 14:08 Uhr kam der Schwindel ans Licht, als der Betreiber des Accounts, der italienische Journalist Tommasso Debenedetti, zugegeben hatte, dass es sich um einen Hoax handelte. Debenedetti ist kein Unbekannter in der Welt der Falschmeldungen: Bereits 2020 sorgte er mit einer falschen Todesmeldung über den Opernstars Plácido Domingo für Aufsehen. In der Folge bestätigte Nora Gottschalk, Sprecherin von Rowohlt, dass der Bericht über Jelineks Tod nicht der Wahrheit entsprach. Zahlreiche österreichische und deutsche Medien, darunter „Der Standard“, berichteten zunächst über die Falschmeldung und entschuldigten sich später für die Verbreitung.
Die Problematik von Fake News
Diese Episode ist kein Einzelfall, sondern reiht sich in eine besorgniserregende Entwicklung ein, die im digitalen Zeitalter immer mehr an Bedeutung gewinnt. Wie die bpb berichtet, gibt es eine zunehmende Verbreitung von Fake News, Misinformation und Desinformation, die gezielt in sozialen Medien verbreitet werden. Solche falschen oder irreführenden Informationen gefährden nicht nur das öffentliche Vertrauen in Medien, sondern auch in politische Institutionen.
Untersuchungen zeigen, dass die Unsicherheit, die durch Fake News entsteht, auch auf ein geringes Vertrauen in Medien zurückzuführen ist. Insbesondere das Wahljahr 2016, in dem Donald Trump zum Präsidenten gewählt wurde, sowie das Brexit-Referendum haben die Debatte um Fake News angeheizt. Wissenschaftliche Studien brachten ans Licht, dass weniger als 1 % der Inhalte, die Nutzer in sozialen Netzwerken sehen, als Fake News klassifiziert werden. Dennoch können selbst kleine Anteile von Falschinformationen signifikante Auswirkungen auf Meinungsbildung und Wahlergebnisse haben.
Maßnahmen zur Bekämpfung von Desinformation
Um gegen die Verbreitung von Fake News vorzugehen, wurden diverse Initiativen ergriffen. Die EU hat Programme wie „EU vs. Disinfo“ und das European Digital Media Observatory ins Leben gerufen, um Desinformation in den Griff zu bekommen. Auch die Medienkompetenz wird als zentraler Ansatz zur Bekämpfung von Falschmeldungen angesehen. Dabei geht es nicht nur um die Vermittlung von Wissen, sondern auch um eine kritische Auseinandersetzung mit Medieninhalten.
Im Zusammenhang mit Jelineks Falschmeldung wird besonders deutlich, wie wichtig es ist, über die Mechanismen der Falschinformation aufgeklärt zu werden. Medienkompetenz ist essenziell, um das Vertrauen in seriöse Informationsquellen zu fördern und unseriöse Inhalte zu erkennen. Die Episode um Elfriede Jelinek zeigt nicht nur die Risiken von Fake News auf, sondern auch den Bedarf an einer verbesserten Medienbildung in der Gesellschaft.
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