Dunkler Tag für Österreich: Staatstrauer nach Amoklauf in Graz
Dunkler Tag für Österreich: Staatstrauer nach Amoklauf in Graz
Dreierschützengasse, 8020 Graz, Österreich - Am Mittwoch, dem 11. Juni 2025, wird ganz Österreich um 10 Uhr für eine Minute in Stille verharren. Anlass für diesen landesweiten Moment des Gedenkens sind die tragischen Schussangriffe, die am Vortag im BORG in der Dreierschützengasse in Graz verübt wurden. Innenminister Gerhard Karner bestätigte, dass bei diesem Amoklauf zehn Menschen ihr Leben verloren haben: sechs Frauen und drei Männer sowie der Amokläufer als elfter Todesopfer. Zudem wurden zwölf Personen, einige davon schwer, verletzt.
Die österreichische Bundesregierung hat als Reaktion auf diesen grauenvollen Vorfall eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. Dies bringt zum Ausdruck, dass das öffentliche Leben vorübergehend zum Erliegen kommt, zahlreiche Veranstaltungen wurden abgesagt. Die Flaggen an öffentlichen Gebäuden werden auf Halbmast gesetzt, um der Opfer zu gedenken. Wie NOEN berichtet, bezeichnete Bundeskanzler Stocker den Vorfall als „dunklen Tag in der Geschichte unseres Landes“ und als „nationale Tragödie“.
Trauer und Anteilnahme
Die Reaktionen aus der Politik sind gespalten zwischen Bestürzung und dem Aufruf zur Geschlossenheit. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner drückte ihr tiefes Mitgefühl für die Opfer und deren Familien aus. Auch Hannes Weninger, der Klubobmann der SPÖ, betonte die Bedeutung des Zusammenhalts in dieser schweren Zeit. Die FPÖ hat aufgrund der Ereignisse ihren für das Wochenende geplanten Parteitag verschoben, ebenso kündigten die Grünen und NEOS in Niederösterreich die Absage von Veranstaltungen an.
Der Amoklauf ereignete sich in einem Gymnasium in der Steiermark, als ein 21-jähriger ehemaliger Schüler des BORG mit zwei legal besessenen Waffen das Feuer eröffnete. Insgesamt acht Schüler und eine Lehrkraft starben unmittelbar durch die Schüsse; ein weiteres Opfer verstarb später im Krankenhaus. Das Täterprofil deutet darauf hin, dass es sich um einen Einzeltäter handelt, der das Gymnasium ohne Abschluss vorzeitig verlassen hatte. Ein gefundenes Abschiedsschreiben des Täters gibt allerdings keine weiteren Hinweise auf seine Beweggründe, wie ORF berichtet.
Solidarität auf hoher Ebene
Über 160 Rettungskräfte waren zur Unterstützung an der Schule im Einsatz. Unverletzte Schüler und betroffene Eltern wurden in umliegenden Hallen untergebracht und versorgt. Bundeskanzler Stocker und andere hochrangige Politiker, darunter EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, haben ihr Beileid ausgedrückt und ihr Mitgefühl für die betroffenen Familien kundgetan. Die Nachrichten über die Amoktat haben auch international für Anteilnahme gesorgt, so berichtete der Deutschlandfunk, dass sowohl der österreichische Bundeskanzler als auch der Bundespräsident ihr Mitgefühl ausgesprochen haben.
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Ort | Dreierschützengasse, 8020 Graz, Österreich |
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