Drogenexplosion in Europa: Neue Gefahren und Rekordwerte alarmieren!

Polen, Land - Die Drogenproblematik in Europa wird immer drängender, wie der aktuelle Bericht der Kleinen Zeitung zeigt. Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) hat alarmierende Daten veröffentlicht, die die deutliche Zunahme der Produktion und des Konsums synthetischer Drogen dokumentieren. Im Jahr 2023 wurde eine dramatische Erhöhung der Menge synthetischer Cathinone festgestellt: mit 37 Tonnen hat sich die Produktion seit 2021, als noch 4,5 Tonnen gemeldet wurden, verachtfacht.
Besonders besorgniserregend ist die Entdeckung von 53 Produktionsstätten für synthetische Cathinone in Polen, die den Markt stark beeinflussen. Der Bericht unterstreicht zudem, dass der bewusste Konsum dieser Substanzen zunimmt, was zu einer steigenden Zahl von Therapieanfragen führt. Auch die Anzahl der Drogenüberdosierungen, insbesondere durch hochwirksame synthetische Opioide wie Nitazene, ist in den baltischen Staaten stark angestiegen.
Komplexität des Cannabismarktes
Der Cannabismarkt wird immer komplexer. So enthält Haschisch heute doppelt so viel THC wie vor einem Jahrzehnt. Neu auf dem Markt sind auch halbsynthetische Cannabinoide wie HHC. Diese Produkte werden oft unbemerkt konsumiert, beispielsweise in Form von „Gummibärchen“, wie ein Fall aus Ungarn im Jahr 2024 zeigt. All diese Entwicklungen stellen eine ernste Bedrohung für die öffentliche Gesundheit dar, während immer mehr Konsumenten gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind, die durch häufig falsch deklariertes Drogenangebot verstärkt werden.
Kokain bleibt das am häufigsten konsumierte Stimulans in Europa. Im vergangenen Jahr konsumierten schätzungsweise 4,6 Millionen Menschen dieses Produkt, während Rekordmengen von 419 Tonnen Kokain sichergestellt wurden – ein neuer Höchstwert. Diese alarmierenden Zahlen führen zu einer Überlastung der Gesundheitssysteme, da die Notaufnahmen zunehmend mit Drogennotfällen konfrontiert sind.
Gesundheits- und Sicherheitsprobleme
Zusätzlich ist in Österreich eine kritische Situation zu beobachten: Mehr als 10% der HIV-Neuinfektionen stehen in Zusammenhang mit dem Konsum injizierender Drogen. Besonders betroffen sind junge Menschen, da 25% der Drogentoten unter 25 Jahren alt waren – eine alarmierende Zahl von insgesamt 256 Drogentoten, oftmals durch den Konsum mehrerer Substanzen, einschließlich Heroin und Morphium verursacht.
Der EU-Kommissar für Inneres und Migration, Magnus Brunner, hat die Zunahme der Bandenkriminalität und die Rekrutierung von Minderjährigen durch kriminelle Netzwerke hervorgehoben. Im Rahmen von ProtectEU, der europäischen Strategie zur Bekämpfung von Drogenkriminalität, sollen die Bemühungen zur Bekämpfung dieser kriminellen Organisationen verstärkt werden.
Der Europäische Drogenbericht 2024 unterstreicht die Notwendigkeit, die Auswirkungen des Drogenkonsums auf die öffentliche Gesundheit besser zu verstehen. Die neue EU-Drogenagentur (EUDA) wird am 2. Juli 2024 ins Leben gerufen, um die Herausforderungen im Zusammenhang mit Drogen effizienter zu adressieren. Ein zentrales Ziel wird die Überwachung von Polykonsummustern sein, da immer mehr Konsumenten mehrere Substanzen gleichzeitig nutzen.
Der Bericht warnt auch vor der hohen Verfügbarkeit von Drogen und neuen Produkten, während der Anbau von Schlafmohn in Afghanistan aufgrund des Taliban-Verbots um 95% gesunken ist, was möglicherweise den europäischen Heroinmarkt destabilisieren könnte. Eine verstärkte Kooperation und bessere Datenquellen sind unerlässlich, um den Herausforderungen in der Drogenpolitik zu begegnen.
Insgesamt führt die zunehmende Komplexität und Diversität des Drogenmarktes zu erneuten Herausforderungen für die Gesellschaft und das Gesundheitssystem, was durch die Analyse der EMCDDA weiter verdeutlicht wird. Die europäische Drogenpolitik steht vor der Aufgabe, sich flexibel an diese dynamischen Gegebenheiten anzupassen und effektive Maßnahmen zu entwickeln.
Details | |
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Vorfall | Drogenkriminalität |
Ort | Polen, Land |
Quellen |