Drama auf den Weltmeeren: Feuer auf Frachtschiff Morning Midas!

Feuer an Bord des Frachtschiffs „Morning Midas“ im Pazifik: 3000 Fahrzeuge, darunter Elektroautos, betroffen. US-Küstenwache übernimmt Kontrolle.
Feuer an Bord des Frachtschiffs „Morning Midas“ im Pazifik: 3000 Fahrzeuge, darunter Elektroautos, betroffen. US-Küstenwache übernimmt Kontrolle.

483 Kilometer südwestlich von Adak, Alaska, USA - Am 5. Juni 2025 kam es zu einem verheerenden Brand auf dem Frachtschiff „Morning Midas“, das im Pazifik unterwegs war. Das Schiff transportierte rund 3000 Fahrzeuge, darunter etwa 800 Elektroautos. Der Brand brach mehr als 24 Stunden zuvor auf einem Deck aus, auf dem sich die Elektrofahrzeuge befanden. Laut Informationen von Krone befindet sich das Frachtschiff derzeit etwa 483 Kilometer südwestlich von Adak, Alaska.

Rauch stieg am Dienstag von dem betreffenden Deck auf, was die 22-köpfige Besatzung veranlasste, einen Notruf innerhalb von 15 Minuten zu senden. Trotz ihrer Bemühungen war es der Crew nicht möglich, den Brand zu löschen. Alle Besatzungsmitglieder konnten jedoch mit einem Rettungsboot sicher gerettet und von einem Handelsschiff aufgenommen werden. Die US-Küstenwache ließ das Feuer kontrolliert abbrennen, da das Vorhandensein von Lithium-Ionen-Batterien an Bord die Situation als extrem feuergefährlich einstufte.

Risiken von Lithium-Ionen-Batterien

Die genaue Ursache des Brandes ist nach wie vor unklar, doch Experten vermuten, dass die Elektroautos möglicherweise den Brand ausgelöst haben könnten. Ermittlungen zur Brandursache könnten Wochen bis Monate dauern. Dieses Vorfall erinnert an den Untergang der „Felicity Ace“ im Jahr 2022, die nach einem Brand sank, und zeigt die potenziellen Gefahren, die von Lithium-Ionen-Batterien ausgehen können. GDV berichtet, dass brennende Lithium-Ionen-Batterien Wasserstoff, Sauerstoff und giftige Gase produzieren, was herkömmliche Löschanlagen auf Schiffen ineffektiv macht.

Laut Uwe-Peter Schieder, Kapitän und Experte für Seeschifffahrtssicherheit, sind die aktuellen Löschsysteme auf Schiffen nicht für die spezifischen Gefahren von Elektrofahrzeugen und deren Batterien geeignet. Da die Lithium-Ionen-Akkus Sauerstoff erzeugen, können CO2-Löschsysteme nicht auf eine wirksame Weise eingesetzt werden. Daher wird empfohlen, Hochdruck-Wassernebel-Systeme zu installieren, die zur Kühlung des Brands beitragen können.

Situation auf dem Markt für Elektroautos

Das Frachtschiff „Morning Midas“ hatte am 26. Mai aus Yantai, China, seine Reise begonnen und plante, am 15. Juni im mexikanischen Hafen Lázaro Cárdenas anzukommen. Über 60 Prozent der in Mexiko im Jahr 2023/24 verkauften Elektroautos stammen aus China, was auf eine wachsende Abhängigkeit von dieser Art der Fahrzeuglogistik hinweist. Brancheninsider warnen vor den Risiken, die mit der Verschiffung von Elektrofahrzeugen verbunden sind.

In Deutschland gibt es bisher keine umfassenden Statistiken über Fahrzeugbrände. Markus Egelhaaf von der DEKRA Unfallforschung bemerkte, dass die weit verbreitete Annahme einer höheren Brandgefahr von E-Fahrzeugen nicht klar begründet ist. Studien haben gezeigt, dass die Brandursachen von Elektrofahrzeugen in der Regel spezieller Natur sind und sich in bestimmte Gruppen einteilen lassen. DEKRA untersucht zudem die Brandrisiken von verschiedenen Fahrzeugtypen und findet heraus, dass batterieelektrische Autos nicht häufiger brennen als herkömmliche Fahrzeugtypen.

Die Problematik wird durch das Phänomen des „Thermal Runaway“ bei Batterien verstärkt, das durch Kurzschlüsse innerhalb einer Zelle entstehen kann, was zu einem schnellen Temperaturanstieg führt. Daher ist die Art und Weise, wie Brände bei E-Fahrzeugen gelöscht werden, entscheidend, wobei spezielle Löschgeräte erforderlich sind, um in das wasserdichte Gehäuse der Hochvoltbatterien zu gelangen.

Obwohl brennende Elektroautos nicht häufiger als konventionelle Autos weniger Probleme aufwerfen, erfordert die sichere Handhabung und Bekämpfung dieser Brände besondere Aufmerksamkeit und eine Neubewertung der eingesetzten Technologien zur Brandbekämpfung auf Schiffen.

Details
Vorfall Brandstiftung
Ursache Batterie eines Elektroautos
Ort 483 Kilometer südwestlich von Adak, Alaska, USA
Quellen