Disney und Universal verklagen Midjourney: Der KI-Kampf um Urheberrechte!

Disney und Universal verklagen Midjourney wegen Urheberrechtsverletzungen; der Fall beleuchtet rechtliche Grauzonen der KI-Nutzung.
Disney und Universal verklagen Midjourney wegen Urheberrechtsverletzungen; der Fall beleuchtet rechtliche Grauzonen der KI-Nutzung. (Symbolbild/DNAT)

Los Angeles, USA - Disney und Universal haben am 13. Juni 2025 eine Klage gegen den KI-Bildgenerator Midjourney bei einem US-Gericht in Kalifornien eingereicht. Der Vorwurf lautet, dass Midjourney urheberrechtlich geschützte Charaktere ohne Lizenz oder Genehmigung generiert. Betroffene Figuren sind unter anderem Shrek, Darth Vader und Buzz Lightyear. In der Klageschrift werden gravierende Vorwürfe gegen Midjourney erhoben, die als „virtueller Verkaufsautomat, der unautorisierte Kopien“ der Werke produziert, bezeichnet wird. Die Kläger argumentieren, dass Midjourney keinen Beitrag zur Entwicklung dieser Figuren geleistet hat und dennoch deren Popularität zu eigenen kommerziellen Zwecken nutzt.

Die rechtlichen Auseinandersetzungen rund um den Einsatz von künstlicher Intelligenz bewegen sich in einem komplizierten rechtlichen Rahmen. Der Einsatz von KI-Technologie wirft grundlegende Fragen zu den Urheberrechten auf. Disney-Sprecher betonen, dass „Piraterie Piraterie ist“, unabhängig davon, durch welche Technologie sie stattfindet. Midjourney sieht sich nicht nur der Klage von Disney und Universal gegenüber, sondern steht auch wegen ähnlicher Vorwürfe anderer Künstler im Fokus, die behaupten, ihre Werke unerlaubt für das Training der KI-Modelle verwendet zu haben.

Die Klage im Detail

Die Klage wurde in Form einer 110-seitigen Klageschrift beim U.S. District Court in Los Angeles eingereicht. Disney hatte bereits im vergangenen Jahr eine Unterlassungserklärung an Midjourney gesendet, jedoch keine Befriedigung erfahren. Ebenso reagierte Midjourney nicht auf eine ähnliche Unterlassungserklärung von NBCUniversal. Die Kläger fordern in ihrer Klage Schadensersatz, dessen genaue Höhe nicht spezifiziert wurde. Midjourney erwirtschaftete im letzten Jahr etwa 300 Millionen US-Dollar und die Klage stellt eine bedeutende Eskalation im rechtlichen Kampf um KI-Software-Training in den USA dar.

In der Klageschrift wird das Verhalten von Midjourney als widerrechtliche Aneignung des geistigen Eigentums von Disney und NBCUniversal etikettiert. Die Kläger argumentieren, dass die KI-Plattform unrechtmäßig urheberrechtlich geschützte Werke zum Training ihrer Software verwendet, um den Output zu erzeugen. Dies führt zu der beunruhigenden Frage, inwieweit KI-generierte Inhalte als urheberrechtlich problematisch angesehen werden können.

Rechtliche Grauzonen und Fair Use

Midjourney beruft sich auf das Fair-Use-Prinzip, das in den USA unter bestimmten Bedingungen die Nutzung geschützter Werke erlaubt. Es besteht jedoch eine rechtliche Grauzone bezüglich des KI-Trainings und der Verwendung urheberrechtlich geschützter Werke als Trainingsdaten. Dabei ist die Frage, inwieweit KI-Plattformen wie Midjourney tatsächlich zur Schaffung neuer kreativer Inhalte beitragen oder einfach bestehendes geistiges Eigentum reproduzieren. Diese Diskussion wird auch durch die Entwicklung von Large Language Models (LLMs) wie ChatGPT und Azure OpenAI angeregt, die ähnliche rechtliche Herausforderungen in Bezug auf Urheberrecht aufwerfen.

Die Unsicherheiten über die gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz von KI bei der Erstellung urheberrechtlich geschützter Inhalte bleiben bestehen. Während einige Rechtsvorschriften seit 2021 die Vervielfältigung rechtmäßig zugänglicher Werke für Text- und Data-Mining erlauben, ist unklar, inwiefern diese Regelungen bei der Entwicklung von KI einschränkend wirken werden. Experten befürchten, dass die Klage von Disney und Universal weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Branche der KI-gestützten Kreation haben könnte.

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Ort Los Angeles, USA
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