Digitaler Gesundheitswandel: ELGA startet durch – Was 2025 bringt!

Ab Juli 2025 beginnt der Ausbau der elektronischen Gesundheitsakte ELGA in Österreich, inklusive digitaler Medikationspläne und zentralen Befunden.
Ab Juli 2025 beginnt der Ausbau der elektronischen Gesundheitsakte ELGA in Österreich, inklusive digitaler Medikationspläne und zentralen Befunden.

Österreich - Ab Juli 2025 beginnt ein umfassender Ausbau der Elektronischen Gesundheitsakte ELGA in Österreich. Die neuen Bestimmungen sehen vor, dass niedergelassene Labore und Radiolog:innen ab diesem Datum verpflichtet sind, Befunde und Bilddaten in das System einzuspeisen. Diese Maßnahme ist Teil der Vision, den Zugang zu medizinischen Informationen für Patienten erheblich zu verbessern. Auch die zentralen Röntgenbilder und MRTs werden ab Herbst 2025 für die Patient:innen interaktiv zugänglich sein, inklusive Download-Möglichkeiten, wie vol.at berichtet.

Zusätzlich wird mit der Einführung des digitalen Medikationsplans „DigiMed“ ein weiteres wichtiges Element in die ELGA integriert. Dieser Plan soll die Dosierungen, Einnahmezeiten und die tatsächliche Verwendung von Medikamenten dokumentieren. Die persönliche Kurzakte, bekannt als „Patient Summary“, ist ebenfalls in Vorbereitung, um den Patienten eine Übersicht über ihre wichtigsten Gesundheitsdaten zu bieten. Ab 2026 wird für alle niedergelassenen Ärzt:innen die elektronische Dokumentation von Diagnosen zur Pflicht, was eine Voraussetzung für das vollständige Erstellen der „Patient Summary“ darstellt, betont kurier.at.

Integrierte Versorgung und digitale Anwendungen

Ein weiterer Fokus liegt auf der „Integrierten Versorgung“, die sich zunächst auf chronisch Kranke konzentrieren wird, beginnend mit Diabetes und Herzinsuffizienz. Ziel ist es, den Patienten eine durchgehende Betreuung zu gewährleisten. Die geplanten mobilen Pflegedienste werden in das ELGA-System integriert, was eine nahtlose Verbindung zu spezifischen Pflege-Apps ermöglicht. Zurzeit wird auch eine App für den elektronischen Impfpass entwickelt, um den Nutzern den Zugang zu Impfstatusinformationen zu erleichtern.

Der Relaunch des ELGA-Portals ist für 2026 geplant, während die ELGA GmbH bereits an der Realisierung der App arbeitet. Diese digitalen Innovationen werden durch die neue ÖVP-SPÖ-NEOS-Bundesregierung unterstützt, die auch eine Neukodifikation des Gesundheitstelematikgesetzes anstrebt. Damit sollen die gesetzlichen Grundlagen für den Ausbau der digitalen Gesundheitsakte geschaffen werden, so vol.at.

Europäische Perspektive

Ein wichtiger Aspekt des Ausbaus ist die Anbindung von ELGA an den Europäischen Gesundheitsdatenraum (EHDS), der Teil der europäischen Gesundheitsunion ist. Das Ziel des EHDS ist es, einen Rahmen für den Austausch elektronischer Gesundheitsdaten innerhalb der EU zu schaffen. Die Verordnung wird am 26. März 2025 in Kraft treten und soll den Patienten besseren Zugang und Kontrolle über ihre Gesundheitsdaten ermöglichen. Daten können darüber hinaus für öffentliche Interessen und wissenschaftliche Forschung verwendet werden, wie health.ec.europa.eu erläutert.

Die Umsetzung dieser regulativen Maßnahmen wird schrittweise erfolgen. Wesentliche Meilensteine sind unter anderem der Inkrafttreten der Verordnung im März 2025 und die Frist für den Austausch erster Gesundheitsdaten für Primärnutzung, die bis März 2029 festgelegt ist. Auf diese Weise soll der digitale Wandel im Gesundheitswesen gefördert und der Zugang zu elektronischen Patientenakten erleichtert werden. In einer Zeit, in der Effizienzsteigerungen im Gesundheitswesen dringend benötigt werden, könnten durch diese Änderungen Einsparungen in Höhe von 11 Milliarden Euro in den nächsten zehn Jahren realisiert werden.

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Ort Österreich
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