Deutschland an der Spitze: Akademiker arbeiten 1,6 Tage im Homeoffice!

Deutsche Akademiker arbeiten im internationalen Vergleich am meisten im Homeoffice. Eine aktuelle Studie beleuchtet Unterschiede weltweit.
Deutsche Akademiker arbeiten im internationalen Vergleich am meisten im Homeoffice. Eine aktuelle Studie beleuchtet Unterschiede weltweit. (Symbolbild/DNAT)

Deutschland - Deutsche Akademiker arbeiten im internationalen Vergleich überdurchschnittlich viel im Homeoffice. Eine aktuelle Befragung des Münchner Ifo-Instituts zeigt, dass sie im Schnitt 1,6 Tage pro Woche aus dem Homeoffice arbeiten. Dies übersteigt den globalen Durchschnitt für Hochschulabsolventen, der bei nur 1,2 Tagen liegt. Diese Erhebung umfasst 40 Länder und belegt den hohen Stellenwert von Homeoffice in Deutschland.

Besonders hohe Homeoffice-Anteile finden sich in anderen Ländern, insbesondere in Kanada, wo Vollzeitbeschäftigte im Schnitt 1,9 Tage pro Woche im Homeoffice arbeiten. Das Vereinigte Königreich und Finnland folgen knapp dahinter mit 1,8 und 1,7 Tagen. Im Gegensatz dazu stehen Länder wie Südkorea, wo der Homeoffice-Anteil mit nur 0,5 Tagen als sehr gering eingestuft wird, gefolgt von China und Griechenland mit 0,6 Tagen sowie Japan mit 0,7 Tagen.

Regionale Unterschiede und Einflussfaktoren

Die Studienergebnisse zeigen auch erhebliche Unterschiede innerhalb der europäischen Nachbarländer Deutschlands. So arbeiten Beschäftigte in Dänemark durchschnittlich 0,9 Tage, in Frankreich 1,0 Tage, während der Wert in Polen bei 1,1 Tagen und in Österreich bei 1,2 Tagen liegt. In Tschechien sind es 1,3 und in den Niederlanden 1,4 Tage. Belgien, Luxemburg und die Schweiz wurden in dieser Erhebung jedoch nicht berücksichtigt.

Ein interessanter Aspekt ist der Zusammenhang zwischen der Nutzung von Homeoffice und der gesamtgesellschaftlichen Bedeutung von Individualität. Englischsprachige Länder zeigen tendenziell ein höheres Maß an Individualität und Vertrauen zwischen Mitarbeitern und Arbeitgebern, was sich auch in der höheren Akzeptanz von Homeoffice widerspiegelt. Des Weiteren arbeiten Beschäftigte mit Kindern häufiger im Homeoffice als solche ohne Kinder, die eher entweder vollständig im Büro oder vollständig remote tätig sind. Zwischen den Geschlechtern gibt es hingegen keine signifikanten Unterschiede in der Nutzung von Homeoffice.

Entwicklung des Homeoffice

Das Homeoffice hat sich nicht nur während der COVID-19-Pandemie als flexibles Arbeitsmodell etabliert, sondern behält auch nach deren Ende seine Bedeutung. Im Jahr 2023 arbeiteten rund ein Viertel der Beschäftigten in Deutschland im Homeoffice. Besonders in der IT-Dienstleistungsbranche ist das Homeoffice weit verbreitet, hier waren es 75 Prozent der Mitarbeitenden, die zumindest teilweise von zu Hause aus arbeiteten. Im Gesundheitswesen lag dieser Anteil hingegen nur bei etwa sechs Prozent.

Eine Umfrage aus dem Jahr 2024 ergab, dass für mehr als 80 Prozent der Befragten das Angebot von Homeoffice eine entscheidende Rolle bei der Wahl eines Unternehmens spielt. Dies zeigt den steigenden Wert flexibler Arbeitsmodelle. Unterschiede zwischen Homeoffice und mobilem Arbeiten sind hierbei zu beachten: Während im Homeoffice der Arbeitsort klar definiert ist und die Arbeitgeber Büroausstattungen zur Verfügung stellen müssen, ist mobiles Arbeiten von überall möglich und bedarf nicht zwingend der Bereitstellung von Arbeitsgeräten durch den Arbeitgeber, obwohl dies empfohlen wird.

Technische Voraussetzungen und Herausforderungen

Um effektiv im Homeoffice arbeiten zu können, sind technische Voraussetzungen unerlässlich. Der Zugang zu einem Arbeitslaptop und einem Mobiltelefon des Arbeitgebers spielt eine zentrale Rolle, ebenso wie ein stabiler Internetzugang. Laut Berichten verfügten im Jahr 2023 etwa 92 Prozent aller Haushalte in Deutschland über Internetzugang. Jedoch besteht eine Diskrepanz in der Verfügbarkeit von schnellem Breitbandinternet zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. Zudem haben viele Unternehmen hohe Prioritäten auf IT-Sicherheit und Cybersecurity gelegt, um die Heimarbeit zu gewährleisten.

Die Nutzung digitaler Technologien sowie Kommunikationstools wie Microsoft Teams oder ZOOM ist gestiegen, um die Produktivität zu steigern. Die Kombination aus Homeoffice und modernen Technologien eröffnet neue Chancen, bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich, insbesondere in Bezug auf Zusammenarbeit und Kontakt zwischen Kollegen.

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Ort Deutschland
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