Covid-19: So gefährdet sind Genesene für Folgeschäden!

St. Louis, USA - Eine neue Studie der University of St. Louis, USA, zeigt alarmierende Ergebnisse zur Nachwirkung von Covid-19 auf die Gesundheit ehemaliger Patienten. Diese Analyse, die die Krankenakten von über 200.000 Covid-Überlebenden betrachtet, stellt fest, dass sich das Risiko für weitere Infektionen erheblich erhöht. Im Vergleich zu 600.000 Personen ohne Covid-19 zeigt sich ein Anstieg des Infektionsrisikos um 20 bis 50 Prozent, abhängig von der Schwere der Covid-Erkrankung.

Besonders besorgniserregend ist der Anstieg bakterieller, viraler und Pilzinfektionen sowie von akuten Atemwegs- und Lungenerkrankungen innerhalb des ersten Jahres nach der Covid-Infektion. So erkrankten von 10.000 ehemals infizierten Personen bei mildem Verlauf 525 an Atemwegserkrankungen, während unter Nicht-Infizierten nur 362 Fälle auftraten. Bei schwereren Krankheitsverläufen lag die Anzahl der Folgeerkrankungen sogar bei knapp 1.000 pro 10.000 Personen.

Langfristige Auswirkungen auf das Immunsystem

Die Forscher vermuten, dass Covid-19 langanhaltende Schäden am Immunsystem hinterlassen kann. Diese Annahme wird durch die mögliche permanente Schädigung der Schleimhäute unterstützt, die durch die Virusinfektion entstehen könnte. Um die biologischen Mechanismen hinter dieser erhöhten Anfälligkeit zu verstehen, wurde die Notwendigkeit weiterer Forschungen betont.

Doch nicht nur unmittelbare Folgeerkrankungen sind von Bedeutung. Langzeitfolgen, die häufig als Long COVID bezeichnet werden, stellen ein zunehmendes Gesundheitsproblem dar. In diversen bevölkerungsrepräsentativen Studien zeigt sich eine Long COVID-Prävalenz zwischen 5 % und 10 % bei Personen, die an SARS-CoV-2 erkrankt sind, wie vom RKI berichtet wird. Laut einer multizentrischen Analyse aus 22 Ländern liegt die globale Häufigkeit von Long COVID-Symptomen bei 6,2 % nach symptomatischer Infektion.

Langzeitfolgen und ihre Prävalenz

Besonders in Deutschland war die Häufigkeit eines dokumentierten Post-COVID-Zustands bei 8,7 % während der 2. und 3. Pandemiewelle auffällig hoch. Eine schottische Kohortenstudie fand heraus, dass 6,6 % der Infizierten nach sechs Monaten weiterhin Symptome aufwiesen. Eine niederländische Studie weist sogar darauf hin, dass 12,7 % der erwachsenen infizierten Personen Symptome auf Covid-19 zurückführen.

Die Behandlung von Long COVID stellte während des 2. Quartals 2022 ihren Höhepunkt dar; doch seither ist ein rückläufiger Trend festzustellen, möglicherweise bedingt durch die wachsende Immunität der Bevölkerung und die aktuellen SARS-CoV-2-Varianten. Dennoch bleibt die hohe Prävalenz von Long COVID besorgniserregend, da langfristige gesundheitliche Folgen nach einer Covid-19-Infektion im Vergleich zu Influenza wahrscheinlicher sind. Insbesondere unter intensivmedizinisch behandelten Patienten zeigt sich eine Prävalenz von 43,1 % für Long COVID.

Die Herausforderungen bei der genauen Erfassung und Schätzung der Long COVID-Häufigkeit sind groß. Viele Studien weisen methodische Heterogenität auf, was zu unterschiedlichen Ergebnissen führt. Ein Großteil befasst sich nicht ausreichend mit der Alltagsfunktion oder Lebensqualität der Patienten, was die Interpretation der Ergebnisse erschwert.

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Ort St. Louis, USA
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