Chancen für NÖ: Millionen-Euro-Investitionen in die Ukraine!

Chancen für NÖ: Millionen-Euro-Investitionen in die Ukraine!

Ukraine - Am 12. Juni 2025 fand der IV-Wirtschafts-Salon im Rahmen des Europa Forums Wachau statt, bei dem aktuelle Herausforderungen durch ökonomische Verwerfungen und den globalen Wettbewerb thematisiert wurden. In einer Zeit, in der Lieferketten und die Versorgung mit sauberer Energie von zentraler Bedeutung sind, stellten die Diskutanten die Rolle der niederösterreichischen Wirtschaft und Industrie in den Vordergrund. Unter den Referenten waren Kari Ochsner von der IV-NÖ, Andreas Matthä von ÖBB, Achim Kaspar von Verbund und Hanna Zamazeeva von der staatlichen Energieagentur der Ukraine.

Kari Ochsner hob in seiner Rede drei bedeutende Konjunkturchancen für die österreichische Industrie hervor. So plant Deutschland eine Investition von 500 Milliarden Euro in die Modernisierung seiner Infrastruktur. Auf EU-Ebene werden zudem 800 Milliarden Euro in Verteidigungs- und Infrastrukturprojekte investiert. Das wichtigste Anliegen jedoch ist der Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg, der mit bis zu 700 Milliarden Euro veranschlagt wird. Ochsner berichtete von einem aktuellen Besuch in der Ukraine, der den Optimismus und das Leid der Menschen dort verdeutlichte.

Wiederaufbau der Ukraine: Strategien und Ziele

Die Ukraine hat kürzlich einen umfassenden Wiederaufbauplan veröffentlicht, der 850 Projekte über einen Zeitraum von zehn Jahren umfasst. Nach Berichten von WKO sollen Grundsätze wie „Build back better“, sofortige Maßnahmen und die schrittweise Beschleunigung der EU-Integration in den Plan integriert werden. Ziel ist es, umfassende Reformen zur Modernisierung und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes voranzutreiben. Aktuell konzentrieren sich die Wiederaufbauaktivitäten auf die Reparatur und den Wiederaufbau von Wohnhäusern sowie die Wiederherstellung der Gesundheits- und Energieversorgung.

Um den Wiederaufbau zu realisieren, hat die EU die Ukraine-Fazilität für die Jahre 2024 bis 2027 ins Leben gerufen, die bis zu 50 Milliarden Euro für wirtschaftliche Unterstützung und den Wiederaufbau bereitstellt. Die EBRD hat bereits 3 Milliarden Euro an Finanzhilfen gewährt und plant eine Kapitalerhöhung von bis zu 5 Milliarden Euro. Die europäischen Institutionen unterstützen die Ukraine umfassend, nicht nur finanziell, sondern auch durch die Schaffung geeigneter rechtlicher Rahmenbedingungen.

Private Investitionen als Schlüssel zum Erfolg

Ein zentraler Aspekt des Wiederaufbaus der Ukraine ist die Mobilisierung privater Investitionen. Eine Vereinbarung zwischen der Europäischen Kommission und der internationalen Entwicklungsbank IFC soll bis zu 90 Millionen Euro an finanziellen Garantien im Rahmen des „Better Futures Program“ bereitstellen. Es wird erwartet, dass über 500 Millionen Euro an privaten Investitionen in wesentliche Infrastrukturen fließen. Diese Gelder sollen insbesondere der Förderung der Dekarbonisierung und der Warenproduktion auf dem ukrainischen Markt dienen.

Die Stadt Kyjiw bietet österreichischen Unternehmen Unterstützung bei der Geschäftsabwicklung und Partnersuche, um einen Zugang zum ukrainischen Markt zu ermöglichen. Die Oesterreichische Kontrollbank (OeKB) und das AußenwirtschaftsCenter sind wichtige Partner, die Unternehmen bei ihren Vorhaben in der Ukraine begleiten.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die bevorstehenden Investitionen und der umfassende Wiederaufbauplan der Ukraine durch EU und internationale Institutionen entscheidend für die wirtschaftliche Stabilität des Landes sind. Laut EU haben diese bietet auch finanzielle Unterstützung in Höhe von über 88 Milliarden Euro für eine Vielzahl von Bedürfnissen, einschließlich wirtschaftlicher Hilfe, humanitärer Unterstützung und der Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge.

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