Bildungsnotstand in Österreich: Alarmierende PIAAC-Ergebnisse enthüllt!

Österreich - Die Ergebnisse der PIAAC-Erhebung 2022/23, die heute veröffentlicht wurden, zeigen einen alarmierenden Trend in den Kompetenzen von Erwachsenen in Österreich. Laut OTS driftet die Lesekompetenz vor allem bei Personen mit mittlerem und niedrigem Bildungsabschluss auseinander. Insbesondere Beschäftigte in Berufen mit geringen Anforderungen sind betroffen.

Gudrun Feucht, Bereichsleiterin für Bildung und Gesellschaft in der Industriellenvereinigung, warnt vor einer wachsenden Kluft bei den Grundkompetenzen. Sie betont, dass schwache Lesefähigkeiten die Arbeitsmarktchancen der Betroffenen erheblich verschlechtern. Feucht hebt hervor, wie wichtig die zügige Umsetzung der Lebenslangen Lernstrategie (LLL) ist, um gezielt Menschen mit geringer Qualifikation zu erreichen.

PIAAC-Studie: Wichtige Erkenntnisse über Kompetenzen

Die PIAAC-Studie, die von der OECD in den Jahren 2022 und 2023 durchgeführt wurde, beleuchtet die Lese-, Rechen- und Problemlösefähigkeiten von Erwachsenen im Alter von 16 bis 65 Jahren. Rund 160.000 Teilnehmer aus 31 Ländern wurden befragt, wobei SWR berichtet, dass besonders Länder wie Finnland, Japan, Schweden und Norwegen in den Bewertungen überdurchschnittlich abschnitten. Deutschland hingegen erzielt im internationalen Vergleich lediglich einen Platz im Mittelfeld.

Die Ergebnisse zeigen, dass der Anteil von Erwachsenen mit sehr schwachen Leseleistungen in Deutschland gestiegen ist. Jeder Fünfte hat Schwierigkeiten mit einfachen Lesetätigkeiten. Dies steht im Einklang mit einem allgemeinen Trend, dass die Lesekompetenzen fast aller Länder zurückgegangen sind, mit Ausnahme von Finnland und Dänemark, die Verbesserungen verzeichnen konnten.

Bedeutung der Kompetenzen für den Arbeitsmarkt

Die PIAAC-Erhebung zeigt, dass Kompetenzen entscheidend für den Zugang zu Beschäftigung, Einkommen und sozialer Teilhabe sind. Die OECD stellte fest, dass große und wachsende Ungleichheiten in den Kompetenzen sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz und Österreich beobachtet werden. Diese Ungleichheiten beeinflussen die individuellen Chancen auf dem Arbeitsmarkt und die Fähigkeit der Menschen, sich an die sich schnell verändernde Arbeitswelt anzupassen.

Die Diskussion über die Förderung von Kompetenzen sowie die Verringerung der Ungleichheiten wurde bereits in einer Paneldiskussion thematisiert, an der Experten aus verschiedenen Ländern teilnahmen. Die Ergebnisse der PIAAC-Studie bekräftigen die Notwendigkeit, verstärkt in Bildung zu investieren, um den Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt begegnen zu können.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass der Handlungsbedarf in der Erwachsenenbildung klar erkennbar ist. Die Industriellenvereinigung begrüßt die Pläne der Regierung, Maßnahmen für ein Lebenslanges Lernen zu implementieren, um auch jene Menschen zu erreichen, die bislang nicht ausreichend unterstützt wurden.