Bildungskatastrophe in Wien: Nur ein Drittel der Fördermittel abgerufen!

Wien, Österreich - Maximilian Krauss, der Klubobmann der FPÖ, hat erneut scharfe Kritik an Christoph Wiederkehr, dem ehemaligen Bildungsstadtrat von Wien, geübt. In einer aktuellen Stellungnahme, die am 8. Juni 2025 veröffentlicht wurde, schildert Krauss, dass das Wiener Bildungssystem während der fünfjährigen Amtszeit Wiederkehrs erheblich verschlechtert wurde. Ein zentraler Kritikpunkt ist die unzureichende Nutzung der vom Bund bereitgestellten Mittel zur Förderung ukrainischer und nachgezogener Kinder. Von 383 zur Verfügung gestellten Planstellen wurden in Wien lediglich etwa ein Drittel abgerufen. Im Vergleich dazu haben andere Bundesländer wie Tirol und Oberösterreich die Mittel vollständig ausgeschöpft. Dies wirft Fragen zur Verwaltung und Effizienz der Bildungspolitik in Wien auf.
Ein weiterer besorgniserregender Faktor ist die sprachliche Kompetenz der Schüler. Über 60% der Erstklässler in Wien sprechen laut Krauss nicht ausreichend Deutsch, was die Integration und den Förderbedarf der Kinder erheblich erschwert. Zudem bemängelt er, dass Wiederkehr während seiner Amtszeit keine klaren Stellungnahmen zur Thematik des Familiennachzugs aus Syrien gemacht hat, was ebenfalls als Versäumnis gewertet wird. Auch die Aufstellung von Containerklassen anstelle konkreter Problemlösungen wird negativ hervorgehoben.
Kritik an der Nachfolgerin
Krauss richtet seinen Blick auch auf die zukünftige Bildungspolitik. Er zeigt sich skeptisch gegenüber der neuen Bildungsstadträtin, Emmerling, und erwartet keine Besserung der Situation. Anlässlich der konstituierenden Sitzung kündigte er an, gegen ihre Bestellung stimmen zu wollen. Diese Ankündigung zeugt von der anhaltenden Unzufriedenheit mit der aktuellen Bildungspolitik in Wien.
Wiederkehr wird von Krauss als Fehlbesetzung im Bildungsministerium bezeichnet. Der FPÖ-Politiker fordert eine grundlegende Reform der Bildungspolitik, um die Herausforderungen im Wiener Bildungssystem anzugehen und um sicherzustellen, dass alle Kinder die bestmögliche Bildung erhalten. In diesem Zusammenhang verweist Krauss auf die Tradition der Schulreformen in Wien.
Historischer Kontext der Schulreformen
Die Schulreform in Wien hat tiefe Wurzeln, die bis in die Einführung der öffentlichen Staatsschulen im Jahr 1774 unter Maria Theresia zurückreichen. Diese reformierten das Bildungssystem grundlegend, indem sie eine sechsjährige Schulpflicht einführten. Im Laufe der Geschichte wurden zahlreiche weitere Reformen angestoßen, insbesondere nach 1918 unter Otto Glöckel, der sich für die optimale Bildungsentfaltung aller Kinder einsetzte, unabhängig von Geschlecht und sozialer Lage. Diese Entwicklungen mündeten in das umfassende Schulgesetz von 1962, das die Schulpflicht auf neun Jahre verlängerte und eine neue Form der Lehrerbildung an Pädagogischen Akademien einführte.
Die laufenden Reformen innerhalb des Schulsystems, wie die Einführung der Neuen Mittelschule im Jahr 2009, zeugen von einem kontinuierlichen Bestreben, das Bildungssystem in Österreich anzupassen und zu verbessern. Bewährte Ansätze wie integrativer Unterricht für Schüler mit Behinderung wurden ebenfalls in den letzten Jahrzehnten implementiert, was insgesamt zu einer Demokratisierung und Chancengleichheit in der Bildung beiträgt. Dennoch bleibt das aktuelle Schulsystem, besonders in Wien, durch die jüngsten Entwicklungen unter kritischer Beobachtung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bildungspolitik in Wien unter Druck steht und eine umfassende Reform dringend benötigt wird, um den Herausforderungen der modernen Gesellschaft gerecht zu werden. Krauss’ Forderungen könnten der Anstoß für notwendige Veränderungen im Bildungssektor sein.
ots.at berichtet, dass …
geschichtewiki.wien.gv.at thematisiert die Schulreform …
bmb.gv.at informiert über das Schulsystem Österreichs …
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Ort | Wien, Österreich |
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