Betrügerbande mit gestohlener Tankkarte: Über 100.000 Euro Schaden!

Tirol, Österreich - Die Tiroler Polizei hat eine Betrügerbande entlarvt, die über Monate hinweg mit einer gestohlenen Tankkarte einer Transportfirma Lkw betankt hat. Zwischen März und August 2024 kam es zu insgesamt 356 illegalen Tankvorgängen, die einen Gesamtschaden von mehr als 100.000 Euro für das betroffene Unternehmen verursachten. Die Täter konnten bisher nicht gefasst werden und sind europaweit zur Fahndung ausgeschrieben, wie die Krone berichtet.

In den vergangenen Monaten ermittelten die Behörden intensiv gegen die Täter, die allesamt bosnisch-herzegowinische Staatsbürger im Alter von 22 bis 47 Jahren sind. Diese sollen Teil einer kriminellen Vereinigung sein und die gestohlene Tankkarte vervielfältigt haben. Die illegale Betankung fand in mehreren Bundesländern statt, darunter Kärnten, Salzburg, Oberösterreich und Tirol, wobei allein 78 Tankvorgänge in Tirol registriert wurden, schildert die Tiroler Tageszeitung.

Der Weg zur Enttarnung der Täter

Die Kriminaldienstgruppe der Polizeidirektion Steinach-Wipptal leitete die Ermittlung, die mehrere Monate in Anspruch nahm. Trotz zunehmender Komplexität der Strafverfolgung bleibt der Fall bislang ungelöst, da die Verdächtigen weiterhin auf freiem Fuß sind. Solche Betrugsdelikte sind ein ernsthaftes Problem im österreichischen Raum, wo die Kriminalität laut Statista im Jahr 2023 einen Höchststand erreicht hat.

Im gesamten Jahr 2023 wurden in Österreich rund 528.000 Straftaten angezeigt, die höchste Anzahl seit 2016. Fast ein Drittel dieser Vergehen entfiel auf die Hauptstadt Wien, was die Herausforderungen für die Strafverfolgungsbehörden verdeutlicht. Vor allem in Bereichen wie Wirtschaftskriminalität und Cyberkriminalität gab es signifikante Anstiege.

Ein Blick auf die Kriminalitätsstatistik in Österreich

Die Sicherheit in Österreich wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst. 2023 wurden beispielsweise rund 103.000 Fälle von Wirtschaftskriminalität angezeigt, was einen kontinuierlichen Anstieg über mehrere Jahre hinweg markiert. Diese Entwicklungen werfen auch ein Licht auf die Herausforderungen der Polizei, insbesondere in Bezug auf ausländische Tatverdächtige, von denen 2022 rund 43 % der Tatverdächtigen und Verurteilten ausmachten.

Die Polizei sieht sich angesichts dieser Umstände mit hohem Druck konfrontiert, der von der Bevölkerung wahrgenommen wird. Laut Umfragen vertrauen 77 % der Österreicher der Polizei, während 85 % eine verstärkte Bekämpfung des islamistischen Terrors fordern. Trotz dieser positiven Wahrnehmung sind Fälle wie der der Tiroler Betrügerbande ein ernstes Problem, das die Effektivität der Strafverfolgung in den Fokus rückt.