Mutter kämpft für Kryokonservierung ihres verstorbenen Sohnes!

New South Wales, Australien - Clare McCann, eine 32-jährige australische Schauspielerin, steht im Mittelpunkt eines emotionalen und umstrittenen Themas: den Einsatz von Kryonik zur Konservierung ihres verstorbenen Sohnes Atréju. Der 13-Jährige hat sich infolge von Mobbing in der Schule das Leben genommen, was die Familie in eine tiefgreifende Trauer stürzt. Der tragische Vorfall ereignete sich in der vergangenen Woche im Bundesstaat New South Wales. McCann erwägt nun, den Körper ihres Sohnes durch Kryonik zu konservieren, in der Hoffnung, ihn eines Tages wiederbeleben zu können, was bislang jedoch wissenschaftlich umstritten ist.
Kryonik bezeichnet die Lagerung von menschlichen Körpern bei extrem niedrigen Temperaturen von bis zu minus 196 Grad Celsius in flüssigem Stickstoff. Diese Technik soll die Zellstruktur bewahren, während die Frage offen bleibt, ob diese Praktik tatsächlich eine Wiederbelebung nach dem Tod ermöglichen könnte. Bisher gibt es keine dokumentierten Erfolge bei der Wiederbelebung von Menschen durch Kryonik. McCann hat für die Finanzierung dieser Maßnahme einen Spendenaufruf auf GoFundMe gestartet, da die Kryokonservierung rund 300.000 australische Dollar (ca. 170.000 Euro) kostet.
Kryonik: Hoffnung oder Utopie?
Die Kritiker der Kryonik weisen darauf hin, dass es keine Gewissheit über die künftige Lebendigkeit eines kryokonservierten Körpers gibt. Antike Überzeugungen legen nahe, dass mit dem Tod ein unumkehrbarer Prozess einsetzt, der den Körper verlässt. Kryonik versucht, diesen Prozess durch Kühlung aufzuhalten, um Zeit für eine mögliche technologische Entwicklung zu gewinnen, die zukünftige Wiederbelebung und Heilung ermöglichen könnte. Einige Tiere, wie zum Beispiel bestimmte Arten von Amphibien, haben Überlebensfähigkeiten bei extremen Temperaturen gezeigt, was das Potenzial der Kryobiologie untermauert, doch für menschliche Zellen bleibt die Forschung in den Kinderschuhen.
Zusätzlich hat McCann nur sieben Tage Zeit, um die Kryokonservierung des Körpers ihres Sohnes durchzuführen. Es gibt weltweit nur wenige Unternehmen, die diese Dienste anbieten, darunter das Berliner Start-up „Tomorrow Biostasis“, das bereits 20 Menschen und zehn Haustiere eingefroren hat. Das Unternehmen arbeitet auch an der Verbesserung der Verfahren, einschließlich der Entwicklung günstigerer Frostschutzmittel und Erwärmungsmethoden.
Ethische Fragestellungen und Zugang zu Kryonik
Die ethischen Implikationen der Kryonik werfen weitere Fragen auf, insbesondere hinsichtlich der Verantwortung für kryokonservierte Patienten und der Beeinflussung der natürlichen Ordnung. Befürworter argumentieren, dass medizinische Interventionen wie Antibiotika und Operationen ebenfalls in natürliche Prozesse eingreifen. Kryonik jedoch wird oft als ein Eingriff in den Tod selbst kritisiert – eine Art „Gott spielen“. Die Debatte um die Kryonik beleuchtet die persönliche Autonomie, da Menschen ebenfalls Verträge zur Kryokonservierung unterzeichnen können, ähnlich wie bei Organspenden.
Allerdings ist der Zugang zu Kryonik teuer und in der Praxis oft nur vermögenden Menschen vorbehalten. Viele Institute verlangen für die Kryokonservierung sizable Summen, was die Sorge nährt, dass es sich um eine Technologie für Wohlhabende handelt. Tomorrow.bio hat jedoch das Ziel, den Zugang zur Kryonik zu verbessern und die Erschwinglichkeit für eine breitere Bevölkerungsschicht zu erhöhen. Als Teil ihrer Bemühungen bieten sie Pläne an, die via Lebensversicherung finanziert werden können.
Die Entscheidung, sich für Kryonik zu interessieren oder nicht, wird also zu einer tiefgreifenden persönlichen Wahl. Sie betrifft nicht nur die individuelle Freiheit, dem Tod eine Chance auf später zu geben, sondern auch die ethischen Überlegungen und die finanziellen Möglichkeiten, die mit dieser Entscheidung verbunden sind. Clare McCann und viele andere stehen nun an einem Scheideweg, wo Hoffnung auf das Unbekannte trifft.
Details | |
---|---|
Vorfall | Suizid |
Ursache | Mobbing |
Ort | New South Wales, Australien |
Schaden in € | 170.000 |
Quellen |