Bergdrama in der Steiermark: 43-Jähriger stürzt tödlich in die Tiefe

Ein 43-jähriger Mann verunglückte beim Abstieg vom Hochblaser in der Steiermark tödlich. Ermittlungen zur Unfallursache laufen.
Ein 43-jähriger Mann verunglückte beim Abstieg vom Hochblaser in der Steiermark tödlich. Ermittlungen zur Unfallursache laufen.

Hochblaser, Steiermark, Österreich - In einem tragischen Vorfall ist heute ein 43-jähriger Mann in den Steiermark-Bergen tödlich verunglückt. Der Unfall ereignete sich beim Abstieg vom Hochblaser. Der Mann, der eine serbische Staatsangehörigkeit besitzt und im Bezirk Graz-Umgebung lebt, stürzte aus bisher ungeklärten Gründen über 100 Meter in die Tiefe. Sein Bergkamerad, mit dem er zuvor einen Klettersteig gemeistert hatte, setzte sofort einen Notruf ab.

Rettungskräfte konnten den Verunglückten in einer steilen Geröllrinne lokalisieren, doch für ihn kam jede Hilfe zu spät. Bei der Ankunft der Rettungskräfte konnte nur noch sein Tod festgestellt werden. Der Leichnam des Mannes wurde später von einem Polizeihubschrauber geborgen. Ermittlungen zur genauen Unfallursache sind derzeit im Gange, zum aktuellen Zeitpunkt liegt jedoch kein Verdacht auf Fremdverschulden vor.

Ein Anstieg von Bergunfällen

Der tragische Vorfall reiht sich in eine besorgniserregende Entwicklung im Bereich der Bergunfälle ein. Laut der alpenverein.de ist im Jahr 2022 ein Rekord bei den Unfallzahlen im Deutschen Alpenverein (DAV) verzeichnet worden. So waren 1243 Mitglieder von Bergunfällen oder Notfällen betroffen. Dies entspricht einer durchschnittlichen Unfallquote von einem Vorfall pro 1128 Mitglieder und ist vergleichbar mit dem Niveau vor der Corona-Pandemie.

Besonders auffällig ist die Anzahl der tödlichen Unfälle: Im Jahr 2022 gab es 35 Todesfälle unter DAV-Mitgliedern, was im Vergleich zu den Vorjahren, in denen die Zahlen zwischen 30 und 54 schwankten, ein niedriges Niveau darstellt. Die Ursache für viele Unfälle war 2022 oft Stein- und Eisschlag, wobei 9% der Unfälle darauf zurückzuführen sind, ein Anstieg von 3% im Vergleich zu den Vorjahren.

Jahresübersicht der Bergunfälle

Die alpenverein.de liefert zudem eine umfassende Übersicht über die Unfallmuster, die sich in den letzten Jahren verändert haben. So kommt es zu einem Anstieg der Unfälle durch Ausrutschen auf (Alt-)Schneefeldern, insbesondere in den Monaten März und April. Zudem sind auch das Bergsteigen und Wandern nicht ohne Risiko: Im Jahr 2022 wurden 58 Unfälle und 3 Todesfälle im Bergsteigen registriert, während es beim Wandern 384 Unfälle und 17 Todesfälle gab.

Die Ergebnisse der Bergunfallstatistik machen deutlich, dass trotz eines Anstiegs der Mitgliederzahlen im DAV auf über 1,4 Millionen die Gefahren in den Bergen nicht zu unterschätzen sind. Der Klimawandel, beispielsweise das Auftauen des Permafrosts, könnte dabei eine Rolle bei der Zunahme der Risiken spielen.

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Ort Hochblaser, Steiermark, Österreich
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