Babler fordert Social-Media-Verbot für Kinder unter 15 Jahren!

Babler fordert Social-Media-Verbot für Kinder unter 15 Jahren!
Erfurt, Deutschland - Vizekanzler Andreas Babler fordert angesichts steigender Bedenken um den Schutz von Minderjährigen im Internet eine europäische Lösung zur Regulierung von sozialen Medien. Insbesondere nach dem schulischen Vorfall in Graz plant die Bundesregierung, den Zugang zu sozialen Medien für Kinder zu verschärfen, um sie besser zu schützen. Ein konkretes Modell für diese Regelung steht jedoch noch aus. Ein Alterslimit wurde als mögliche Maßnahme in den Raum gestellt, wobei Babler vorschlägt, Kinder unter 15 Jahren von der Nutzung sozialer Medien auszuschließen.
„Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir unsere Kinder vor den Algorithmen der Online-Konzerne schützen“, so Babler. Er hebt hervor, dass Kinder täglich unkontrollierten Algorithmen ausgesetzt sind, die sie mit problematischen Inhalten wie Fake News und Gewaltdarstellungen bombardieren. In diesem Kontext greift Babler auch einen Vorschlag von Emmanuel Macron auf, der ein EU-weites Verbot von sozialen Medien für unter 15-Jährige fordert. Der Vizekanzler plant, dieses Thema an die Spitze der dänischen Ratspräsidentschaft zu setzen und will dazu auch Gespräche auf europäischer Ebene führen.
Forderung nach nationalen Lösungen
Falls bis Ende des Jahres keine europäische Initiative zur Regelung der Nutzung von sozialen Medien für Minderjährige zustande kommt, kündigt Babler an, nationale Lösungen zu suchen. Digitalisierungsstaatssekretär Alexander Pröll unterstützt diese Idee und spricht von der Notwendigkeit einer nationalen Lösung zur Einhaltung der Altersbeschränkungen durch die Plattformen. Er verweist zudem auf die Datenschutz-Grundverordnung, die die Verarbeitung von Daten für Unter-14-Jährige verbietet.
Zusätzlich fordert Babler eine schnellere Implementierung des Digital Services Act (DSA) der EU. Dieser Gesetzesentwurf soll für mehr Kontrolle und Transparenz bezüglich der Algorithmen auf digitalen Plattformen sorgen. Die gegenwärtige Situation wird von Babler als unzureichend bewertet, weshalb er härtere Strafen für Plattformen fordert, die sich weigern, relevante Informationen bereitzustellen oder diese unvollständig übermitteln.
Digitale Teilhabe von Kindern sichern
Die Debatte wird nicht nur in Österreich geführt. In Australien wurde ein Gesetz verabschiedet, das eine Altersgrenze von 16 Jahren für bestimmte Social-Media-Plattformen vorsieht. Die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) verfolgt somit einen anderen Ansatz, der die digitalen Kinderrechte und die Verantwortung der Anbieter in den Mittelpunkt stellt. Laut Sebastian Gutknecht, Direktor der BzKJ, haben Kinder ein Recht auf digitale Teilhabe sowie eine sichere Erkundung der digitalen Lebensräume.
Die BzKJ bemüht sich, Anbieter in Europa dazu zu bewegen, ihre Plattformen für junge Menschen sicher zu gestalten und prüft gleichzeitig jugendgefährdende Medieninhalte. Ein generelles Verbot von sozialen Medien für unter 16-Jährige wird jedoch als zu weitreichend angesehen. Kinder haben gemäß Artikel 17 der UN-Kinderrechtskonvention ein Recht auf Medienzugang, das es zu respektieren gilt.
Zudem wird der Schutz von Kindern im digitalen Raum durch Initiativen des Deutschen Kinderhilfswerks gestärkt. Dieses setzt sich dafür ein, digitale Kinderrechte bekannt zu machen und hat eine Koordinierungsstelle für Kinderrechte in der digitalen Welt eingerichtet. Die Rechte von Kindern müssen im digitalen Raum besonders beachtet werden, wobei Aspekte wie Datenschutz, das Recht auf Bildung und Medienkompetenz sowie der Schutz vor Gewalt eine zentrale Rolle spielen.
Digitale Medien sind bereits jetzt ein fester Bestandteil des Alltags von Kindern, die beispielsweise Plattformen wie TikTok, WhatsApp und Snapchat nutzen. Die Mädchen Beheshta, Zalasch und Romila, die an einem medienpädagogischen Projekt teilnehmen, zeigen, wie wichtig soziale Medien für den sozialen Anschluss in der Schule sein können. In diesem Kontext ist es entscheidend, dass Kinder nicht nur geschützt, sondern auch befähigt werden, sicher und verantwortungsvoll mit digitalen Medien umzugehen.
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Ort | Erfurt, Deutschland |
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