Alarm im Lötschental: Gletscherabbruch bedroht Gemeinden – Evakuierungen geplant!

Im Lötschental, Schweiz, droht Evakuierung nach Gletscherabbruch. Klimawandel destabilisiert Permafrost und gefährdet Gemeinden.
Im Lötschental, Schweiz, droht Evakuierung nach Gletscherabbruch. Klimawandel destabilisiert Permafrost und gefährdet Gemeinden.

Blatten, Schweiz - Im schweizerischen Lötschental hat sich eine dramatische Situation entwickelt, als am Mittwoch der Birchgletscher abrutschte und einen massiven Murenabgang aus Eis, Schlamm und Geröll verursachte. Dies führte dazu, dass das Dorf Blatten verschüttet wurde und die Behörden bestrebt sind, das Risiko für die Anwohner zu minimieren. Mehr als 2000 Menschen sind in der Region betroffen, insbesondere in den Gemeinden Steg-Hohtenn und Gampel-Bratsch, wo die Bewohner zur Vorbereitung auf eine mögliche Evakuierung aufgefordert wurden. Die Gemeinde liegt etwa 20 Kilometer unterhalb der Gefahrenstelle, und das Wasser hinter einem Schuttkegel steigt an, während der Fluss Lonza droht, sich seinen Weg ins Tal zu bahnen. Die Bewohner müssen nun auf das Nötigste achten und sich auf eine mögliche Evakuierung einstellen, da die Situation angespannt bleibt.

Die Geologen und Behörden zeigen sich vorsichtig optimistisch, dass das Katastrophenszenario mit der Zeit möglicherweise abnehmen könnte. Kantonsgeologe Raphaël Mayoraz betonte jedoch die Unsicherheiten, die bestehen, da unklar ist, ob das Auffangbecken in Ferden die Wassermengen vollständig aufnehmen kann. Oberhalb der betroffenen Gemeinden befinden sich Staudämme, wo bereits Wasser abgelassen werden musste. Die Schweizer Armee steht bereit, um Räumungsarbeiten zu beginnen, sobald dies möglich ist.

Klimawandel und seine Folgen

Die Ursache für den Bergsturz wird eng mit dem Klimawandel verknüpft. Der Permafrost in den Alpen taut aufgrund der ansteigenden Temperaturen und destabilisiert dadurch die Felswände, die den Birchgletscher tragen. Christophe Lambiel, ein Permafrostexperte von der Universität Lausanne, beschreibt die Situation als einzigartig und weist darauf hin, dass in den Alpen keine vergleichbaren Ereignisse wie der Bergrutsch von Blatten bekannt sind. Er erklärt, dass sich die Bewegung des Gletschers wegen der steigenden Temperaturen und der Auflastung durch Felsmassen beschleunigt hat.

Insgesamt stürzten etwa drei Millionen Kubikmeter Gestein auf den Gletscher und das Dorf. Eine Beschleunigung in der Bewegung des Berges wurde beobachtet, die sich in den letzten Tagen verstärkt hat. Daten zeigen, dass Felsstürze in der Region zunehmen. Michael Krautblatter, Professor für Hangbewegungen, bestätigt, dass es eine „absolute Häufung“ von Felsstürzen in den Alpen gibt, was auf die starke Erwärmung und den damit verbundenen Verlust des Permafrosts zurückzuführen ist.

Die Gefahren im alpinen Raum

Bergstürze dieser Dimension sind im Lötschental als Jahrtausendereignisse zu betrachten. Flavio Anselmetti, ein Experte auf diesem Gebiet, erklärt, dass ein Bergsturz ein Volumen von mindestens einer Million Kubikmetern umfasst. Das entspricht dem Volumen von 1.000 bis 2.000 Einfamilienhäusern. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass die Gefahren durch den Klimawandel in den Alpen zunehmen und bedrohliche Dimensionen erreichen können.

Zusammenfassend ist die Lage im Lötschental ernst, die Auswirkungen des Klimawandels sind eindeutig spürbar. Wenn der Permafrost weiter auftaut und die Temperaturen weiter steigen, wird die Stabilität der Hügel und Gletscher auch in Zukunft gefährdet sein. In dieser gefährlichen Zeit bleibt es entscheidend, die Anwohner zu schützen und die Risiken für die Gemeinden im Tal zu minimieren.

Details
Vorfall Naturkatastrophe
Ursache Klimawandel
Ort Blatten, Schweiz
Quellen