200 Gläubiger betroffen: XL-Kranlogistik GmbH beantragt Insolvenz!

200 Gläubiger betroffen: XL-Kranlogistik GmbH beantragt Insolvenz!

Wiener Neustadt, Österreich - Am 24. Juni 2025 wurde am Landesgericht Wiener Neustadt ein Insolvenzverfahren für die niederösterreichische „XL-Kranlogistik GmbH“ eröffnet. Das Unternehmen, das Teil einer Unternehmensgruppe unter der Muttergesellschaft H & B Holding GmbH ist, sieht sich mit Verbindlichkeiten in Millionenhöhe konfrontiert. Betroffen sind insgesamt rund 200 Gläubiger, während das Unternehmen derzeit neun Dienstnehmer beschäftigt. Die Gesamtschulden betragen etwa 7,5 Millionen Euro, verteilt auf 1,8 Millionen Euro an Verbindlichkeiten außerhalb des Unternehmensverbunds und rund 5,7 Millionen Euro gegenüber der Muttergesellschaft.

Die „XL-Kranlogistik GmbH“ ist nicht nur eine Besitzgesellschaft, sondern hält auch bedeutende Beteiligungen und Betriebsmittel. Zwischen der XL-Kranlogistik und der bereits insolventen Tochtergesellschaft HEAVYLOG Transport & Logistik GmbH bestehen nennenswerte wechselseitige Forderungen. Das Insolvenzverfahren erfolgt ohne Eigenverwaltung, was bedeutet, dass eine externe Aufsicht über die Sanierungsbemühungen gelegt wird. Diese Maßnahme wurde durch den Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) initiiert.

Sanierungsbemühungen

Um den Gläubigern entgegenzukommen, wurde ein Sanierungsplan erarbeitet, der eine Rückzahlung von 20 Prozent der Forderungen vorsieht, zahlbar innerhalb von zwei Jahren nach Annahme. Die Ursachen für die Insolvenzanmeldung liegen in Forderungsausfällen, hohen Personalkosten, einer schlechten Auftragslage in der Baubranche sowie intensiven Preiskämpfen, die das Unternehmen erheblich belastet haben.

Restrukturierungs- und Reorganisationsmaßnahmen wurden bereits eingeleitet, um die Fortführung des Unternehmens zu sichern. Der Insolvenzverwalter Dr. Rupert Schenz wird die weitere Abwicklung und den Verlauf des Insolvenzverfahrens überwachen. Interessierte Gläubiger können ab sofort ihre Forderungen über den AKV anmelden. Die Anmeldefrist endet am 11. September 2025, gefolgt von wichtigen Prüfungstagsatzungen am 25. September 2025, an denen auch der Sanierungsplan besprochen wird.

Kontext der Insolvenzen in Österreich und Deutschland

Diese Insolvenz ist Teil eines größeren Trends, der in den letzten Jahren in der Baubranche und darüber hinaus zu beobachten ist. Laut aktuellen Statistiken gab es 2024 in Deutschland 21.812 Unternehmensinsolvenzen, was einem Anstieg von 4.000 im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die allgemeine Insolvenzzahl ist um 22,4 Prozent gestiegen, was auf verschiedene Krisen zurückzuführen ist. Dies macht deutlich, dass Insolvenzen, obwohl sie eine relativ seltene Form der Unternehmensschließung darstellen, für viele Firmen eine ernsthafte Bedrohung darstellen können.

Die Entwicklung rund um die „XL-Kranlogistik GmbH“ zeigt, wie eng wirtschaftliche Bedingungen und die Unternehmensführung miteinander verknüpft sind. Die Restrukturierungsmaßnahmen des Unternehmens werden möglicherweise einen entscheidenden Einfluss auf dessen Zukunft und die damit verbundenen Arbeitsplätze haben.

Insgesamt wird die Landschaft der Unternehmensinsolvenzen weiterhin überschattet von wirtschaftlichen Herausforderungen und der Suche nach stabilen Lösungsansätzen. Der Alpenländische Kreditorenverband und die betroffenen Unternehmen stehen vor der Aufgabe, die schwierige Situation zu meistern und die Gläubiger bestmöglich zu bedienen.

Für weitere Informationen über die Insolvenz der „XL-Kranlogistik GmbH“ und deren Auswirkungen besuchen Sie die Berichterstattung von 5min.at, akv.at sowie weitere Statistiken zu Unternehmensinsolvenzen auf ifm-bonn.org.

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OrtWiener Neustadt, Österreich
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