Geheime Nasen-OP-Vorwürfe und der Fluch der peruanischen Präsidentschaft

Die Vorwürfe über eine geheime Nasenoperation bedrohen die Macht von Perus Präsidentin Dina Boluarte – und das ist nur die Spitze ihrer Probleme.

Beliebtheitsverlust und juristische Probleme

Die lateinamerikanische Präsidentin sieht sich einer dramatischen Popularitätskrise gegenüber. Laut einer aktuellen Umfrage von Datum Internacional liegt ihre Zustimmungsrate bei nur 7%, während ihre Ablehnung bei 93% liegt, was zu den niedrigsten Werten weltweit gehört. Zudem sieht sich Boluarte mehreren Ermittlungen der peruanischen Staatsanwaltschaft gegenüber.

Ernsthafte Vorwürfe und Korruption

Die schwerwiegendsten Anschuldigungen betreffen die Toden von mehr als 60 Menschen während einer gewaltsamen Reaktion der Regierung auf Proteste nach der Absetzung ihres Vorgängers Pedro Castillo im Dezember 2022. Weitere Vorwürfe beinhalten, dass sie Rolex-Uhren und andere Schmuckstücke als Bestechungsgeschenke angenommen sowie einen flüchtigen Politiker in einem Präsidentenfahrzeug transportiert habe.

Die umstrittene Nasenoperation

Doch die plastische Operation an ihrer Nase im Sommer 2023 hat momentan die größte Aufmerksamkeit der Medien auf sich gezogen. Boluarte, die alle Vorwürfe gegen sich bestreitet, sieht sich Kritik ausgesetzt, weil sie während ihrer fast zweiwöchigen Abwesenheit für die Operation nicht das Parlament informierte oder ihre Befugnisse delegierte. Sie besteht darauf, dass der Eingriff gesundheitlich „essenziell“ war, was ihr rechtlich vorgeschrieben gewesen wäre.

Widersprüchliche Aussagen

Letzte Woche äußerte der plastische Chirurg Mario Cabani Zweifel an Boluartes Stellungnahme. In einer lokalen Fernsehsendung erklärte er, dass von fünf durchgeführten Eingriffen – darunter Rhinoplastik, Septumoperation, ein Eingriff an den unteren Augenlidern und eine Fetttransplantation an den Nasolabialfalten – nur einer medizinischer Natur gewesen sei. Außerdem behauptete Cabani, dass Boluarte während der Operation sediert und zeitweise bewusstlos gewesen sei, was im Widerspruch zu Boluartes Aussage steht, die den Eingriff mit einer Zahnextraktion verglichen hat, sowie zu den Erklärungen ihrer Anwälte, die betonen, dass sie nie das Bewusstsein verloren und ihr Amt nicht verlassen habe.

Schweigen der Präsidentin

Bislang hat Boluarte nicht zu den Aussagen von Cabani Stellung genommen. Ihr Sprecher erklärte gegenüber El Pais, es handele sich um eine „private Angelegenheit“. CNN hat bei ihrem Anwalt um eine Stellungnahme gebeten.