Karlskirche erneut Ziel: Vandalismus mit anti-israelischen Parolen!

Karlskirche, Wien, Österreich - In der Nacht vom 14. auf den 15. Mai wurde die ikonische Karlskirche in Wien erneut Opfer eines Vandalismusakts. Auf die Fassade des bedeutenden Prachtbaus, der als kulturelles Erbe gilt, wurden mehrere Parolen geschmiert. Diese enthalten Aussagen wie „Österreich ist mitschuldig am Genozid“ und „Blood on your hands“. Diese Äußerungen beziehen sich auf den eskalierenden Konflikt zwischen Israel und der Hamas und markieren einen beunruhigenden Trend: Dies ist der erste Vandalismusakt an der Karlskirche, der antizionistische Inhalte propagiert, während frühere Vorfälle meist mit Antifa-Inhalten in Verbindung standen, wie exxpress.at berichtet.
Der Vandalismus an der Karlskirche ist nicht der einzige Vorfall dieser Art. Auch die Technische Universität Wien musste in der vergangenen Nacht herbe Schäden hinnehmen, da Hauswände mit roter Farbe beschmiert und Informationstafeln übermalt wurden. Caroline Hungerländer, Integrationssprecherin der Wiener Volkspartei, forderte eine Null-Toleranz-Politik gegen solcherlei Vandalismus und bezeichnete die Vorfälle als inakzeptabel. Ihre Forderung wird von Johannes Pasquali, dem Bezirksparteiobmann der Volkspartei Wieden, unterstützt. Dieser kritisierte die Ablehnung von Videoüberwachung im Bezirk und drängt auf eine zügige Umsetzung von Maßnahmen zur Überwachung rund um die Karlskirche.
Der historische Kontext von Antisemitismus in Wien
Um die Relevanz dieser jüngsten Vandalismusakte zu verstehen, ist es wichtig, die tief verwurzelte Geschichte des Antisemitismus in Wien zu betrachten. Antisemitismus hat in der Stadt eine lange und tragische Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. So wurde im Jahr 1421 eine der radikalsten und blutigsten Judenverfolgungen in Wien durchgeführt, auch bekannt als die Geserah. Im Jahr 1670 kam es zur Ausweisung der Juden aus dem Ghetto in der Leopoldstadt. Diese historischen Ereignisse zeigen, dass Antisemitismus nicht nur ein modernes Phänomen ist, sondern über Jahrhunderte in der Wiener Gesellschaft verwurzelt ist, wie die GeschichteWiki beschreibt.
Im Lauf der Geschichte wurde der Begriff „Antisemitismus“ im Jahr 1879 endgültig als allgemeingültige Bezeichnung für den Judenhass akzeptiert. Er beruhte auf einer Kombination aus religiöser Intoleranz, Konkurrenzneid und rassistischer Überheblichkeit. Besonders seit der Revolution von 1848 gab es einen starken Anstieg antisemitischer Stimmung als Teil des Widerstands gegen den Liberalismus in Wien.
Die Verbreitung von antisemitischen Ideen und Schriften, vor allem um die Jahrhundertwende, stellte einen weiteren bedrohlichen Trend dar. Adolf Hitler, der zwischen 1907 und 1913 in Wien lebte, nahm viele dieser vorurteilsbeladenen Ansichten auf. Mit der Zerschlagung der Ersten Republik und dem Aufstieg des Nationalsozialismus kulminierte der Antisemitismus schließlich in den schrecklichen Ereignissen des Holocaust, bei dem mehr als 65.000 jüdische Österreicherinnen und Österreicher ihr Leben verloren.
Die jüngsten Vorfälle an der Karlskirche sowie an anderen Orten in Wien deuten darauf hin, dass antisemitische Haltungen weiterhin in der Gesellschaft vorhanden sind. Die Forderungen nach Null-Toleranz gegen Vandalismus und die konsequente Wahrnehmung geschichtlicher Verantwortung sind somit von großer Bedeutung, um diesen destruktiven Strömungen entgegenzuwirken.
Details | |
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Vorfall | Vandalismus |
Ort | Karlskirche, Wien, Österreich |
Quellen |