Fenix Museum in Rotterdam: Migration hautnah erleben!

Das Fenix Museum in Rotterdam eröffnet am 15.05.2025 und thematisiert Migration mit kunstvollen Exponaten und persönlichen Geschichten.
Das Fenix Museum in Rotterdam eröffnet am 15.05.2025 und thematisiert Migration mit kunstvollen Exponaten und persönlichen Geschichten.

Rotterdam, Niederlande - In Rotterdam hat am Freitag das neu errichtete Fenix Museum eröffnet, das Migration als zentrales Thema in den Fokus rückt. Das Museum, das im historischen Hafenviertel der Stadt gelegen ist, versteht sich als Ort der Erinnerungen und Geschichten von Migranten und bietet eine Plattform zur Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Erfahrungen, die mit Migration verbunden sind. Museumsdirektorin Anne Kremers beschreibt Migration als universell, zeitlos und menschlich. „Die Gefühle des Verlassens und Ankommens“, so Kremers, sollen die Besucher zum Nachdenken anregen.

Die Hauptattraktion des Fenix Museums ist „Der Tornado“, eine einzigartige spiralförmige Treppe, die aus Stahl und Holz konstruiert wurde. Diese beeindruckende Struktur führt bis über das Dach hinaus und ist symbolisch für die unerwarteten Reisen, die Migranten erleben. Der Architekt Ma Yansong der MAD Architects hat das über 100 Jahre alte Lagerhaus umgestaltet und möchte, dass das Gebäude auch als „Erinnerung“ dient.

Einblick in die Geschichte der Migration

Das Fenix Museum erstreckt sich über 16.000 Quadratmeter und erzählt die Geschichten der Migration durch eine Vielzahl von Exponaten, darunter Kunstwerke, Fotos und persönliche Gegenstände. Besonders hervorzuheben sind ein Labyrinth aus rund 2.000 Koffern von Auswanderern und ein lebensgroßer, bunt bemalter Stadtbus aus New York, der die Kultur und Vielfalt der Migranten widerspiegelt. Laut Berichten leben zurzeit über 300 Millionen Menschen außerhalb ihres Geburtslandes, und diese Zahl hat sich seit 1990 fast verdoppelt.

Der Kontext der Eröffnung des Museums ist besonders brisant, da die Welt aktuell mit einer zunehmenden Migration sowie einer steigenden anti-immigrantischen Stimmung konfrontiert ist. In den Niederlanden hat die Regierung Maßnahmen zur Eindämmung der Migration beschlossen, darunter die Wiedereinführung von Grenzkontrollen. Rotterdam selbst zählt mittlerweile 650.000 Einwohner aus über 170 Nationalitäten und ist durch den größten Hafen Europas geprägt.

Ein Ort der Reflexion und Diskussion

Die Familie Van der Vorm, die die Holland America Line 1873 gründete, ist der Hauptfinanzierer des Fenix-Projekts über die Stiftung Droom en Daad. Historisch gesehen haben viele Migranten im frühen 20. Jahrhundert mit dieser Reederei in die Neue Welt aufgebrochen. Albert Einstein zählt zu den berühmten Auswanderern, die von diesem Hafen aus ihre Reise begonnen haben.

Die Anthropologin Cathrine Bublatzky hat betont, dass Kunst eine wichtige Rolle dabei spielt, Diskussionen über Migration zu fördern. Mit der Eröffnung des Fenix Museums werden nicht nur individuelle Geschichten erzählt, sondern auch die kollektive Erfahrung der Migration in der zeitgenössischen Gesellschaft aufgearbeitet. Das Museum erwartet eine große Besucherzahl, vor allem von Menschen, die sich für die Thematik interessieren und die Geschichten hinter den Koffern und Portraits nachfühlen möchten. Die Eröffnung ist somit ein Schritt in Richtung einer offeneren Diskussion über die Realität der Migration.

Kleine Zeitung berichtet, dass das Fenix Museum auf diese Weise eine wichtige Rolle im städtischen und gesellschaftlichen Diskurs über Migration und deren Auswirkungen spielt. Die Initiative könnte in einer Zeit, in der die Migrationsdebatte global diskutiert wird, bedeutsame Impulse geben.

Zusammengefasst ist das Fenix Museum ein innovativer Ort, der nicht nur die Geschichte der Migration bewahrt, sondern auch aktiv zur Diskussion über dieses aktuelle Thema beiträgt. Die Hoffnung von Kremers ist, dass Besucher die emotionalen Aspekte der Migration besser nachvollziehen können und dadurch ein tieferes Verständnis für die damit verbundenen Herausforderungen entwickeln.

Für weitere Informationen, siehe auch den Artikel von AP News.

Details
Vorfall Migration
Ort Rotterdam, Niederlande
Quellen