Klimawandel führt zu dramatischem Felssturz: Blatten unter Schutt begraben!

Blatten, Schweiz - Am 29. Mai 2025 brach der Birchgletscher in der Schweiz ab, was zu einem verheerenden Murenabgang führte, der das Dorf Blatten unter sich begrub. Dieser tragische Vorfall steht im direkten Zusammenhang mit dem Klimawandel, wie der Permafrost-Experte Christophe Lambiel von der Universität Lausanne betont. Über dem Gletscher erhebt sich eine 500 Meter hohe Felswand, die in der Permafrostzone liegt. Die Erwärmung des Klimas hat dazu geführt, dass dieser Permafrost taut, wodurch das Gestein instabil wird und letztendlich einen Bergsturz verursacht. Laut Lambiel gibt es in den Alpen keinen vergleichbaren Vorfall wie den von Blatten, wo insgesamt drei Millionen Kubikmeter Gestein auf den Gletscher und das Dorf stürzten.
Die Instabilität der Region ist nicht nur geologischer Natur, sondern auch das Resultat des beschleunigten Gletscherflusses. Der Birchgletscher, bereits schnell fließend, wurde durch die hinzugekommenen Gesteinsmassen weiter beschleunigt und brach schließlich zusammen. Dies stellt einen noch nie dagewesenen Vorfall dar. Es ist bemerkenswert, dass die Erderwärmung erhebliche Auswirkungen auf den Gletscherschwund hat, der wiederum globale Folgen hat, wie einen Anstieg des Meeresspiegels und eine Gefährdung der Trinkwasserversorgung.
Folgen des Gletscherabbruchs
Die Zerstörung im Dorf Blatten ist gravierend: Die meisten Häuser sind unter 50 bis 200 Meter Schutt begraben oder überflutet. Meteorologe Jörg Kachelmann macht den Klimawandel für die Zunahme von Felsstürzen verantwortlich und warnt davor, dass alpine Dörfer künftig häufiger von solchen Naturkatastrophen betroffen sein werden. Geologen sind etwas vorsichtiger in ihren Aussagen und weisen darauf hin, dass Felsstürze im Hochgebirge ein natürlicher Prozess sind, allerdings begünstigt das tauende Gestein durch den Klimawandel die Gefahr solcher Ereignisse erheblich.
Der Bergexperte Robert Kenner erklärt, dass in Regionen mit Schwächezonen in den Bergen das Risiko von Felsstürzen ansteigt. Diese Anfälligkeit wird durch den tauschenden Permafrost verstärkt, der den Druck im Berg erhöht. Eine Studie, an der die Universität Innsbruck und die ETH Zürich beteiligt waren, hebt hervor, dass die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad dazu führen könnte, dass 54 Prozent der nicht-polaren Gletscher erhalten bleiben, im Gegensatz zu einer Erwärmung von 2,7 Grad, die verheerende Auswirkungen auf die Gletscher und die damit verbundenen Ökosysteme hätte.
Klimawandel und die Zukunft der Alpen
Geologen und Forscher wie Michael Krautblatter von der TU München stellen fest, dass Felsstürze in Regionen mit tauendem Permafrost zunehmen. Laboruntersuchungen haben gezeigt, dass Felsen bei Erwärmung bis zu 40 Prozent ihrer Druck- und Zugfestigkeit verlieren können. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Natur, sondern auch auf die Sicherheit von Wanderern in bergigen Regionen. Während die Forschung weiterhin darauf abzielt, Menschenleben zu schützen, ist es klar, dass die Herausforderungen durch den Klimawandel in den Alpen erheblich zunehmen werden.
Die Geschehnisse in Blatten sind ein besorgniserregendes Beispiel für die direkten Folgen des Klimawandels. Schuster von der Universität Innsbruck betont, dass Gletscher als Indikatoren für den Klimawandel dienen, jedoch nur langsam auf Veränderungen reagieren. Diese Entwicklungen unterstreichen die Dringlichkeit für politische Maßnahmen, um die Erderwärmung zu begrenzen und die daraus resultierenden Gefahren für Mensch und Natur zu mindern.
Insgesamt zeigt sich, dass die aktuellen Ereignisse im Zusammenhang mit den Naturkatastrophen in den Alpen nicht isoliert betrachtet werden können. Sie sind eine Mahnung an die Menschheit, den Klimawandel ernst zu nehmen und proaktive Maßnahmen zur Eindämmung der globalen Erwärmung zu ergreifen.
Details | |
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Vorfall | Naturkatastrophe |
Ursache | Klimawandel |
Ort | Blatten, Schweiz |
Quellen |