Jelena Dokic bricht das Schweigen: Lebenslange Qualen durch Vater!

Jelena Dokic spricht über Misshandlungen durch ihren Vater und deren Auswirkungen auf ihr Leben und ihre Karriere im Tennis.
Jelena Dokic spricht über Misshandlungen durch ihren Vater und deren Auswirkungen auf ihr Leben und ihre Karriere im Tennis.

Wimbledon, England - Jelena Dokic, die ehemalige Tennis-Spielerin, die über 20 Jahre unter den Misshandlungen ihres Vaters Damir litt, gibt in ihrer Biografie „Unbreakable“ erschreckende Einblicke in ihre traumatische Kindheit. Damir Dokic starb im Alter von 66 Jahren, hinterlässt jedoch eine Reihe von schmerzlichen Erinnerungen und Erfahrungen, die Jelena geprägt haben. Sie erreichte als talentierte Tennisspielerin das Halbfinale von Wimbledon, gewann sechs Turniere und verdiente insgesamt 4,4 Millionen Dollar an Preisgeldern.

In einem Interview berichtet sie von den grausamen körperlichen und verbalen Misshandlungen, die sie bereits seit ihrem sechsten Lebensjahr erdulden musste. Schläge mit einem Gürtel, beschimpfende Beleidigungen und emotionale Erniedrigungen gehörten zu ihrem Alltag. Besonders prägend war ein Vorfall, als ihr Vater sie nach einem verlorenen Halbfinale in Wimbledon in der Umkleide zurückließ. In den Jahren gab es immer wieder Rückschläge, nach denen sie von ihrem Vater sogar geschlagen wurde. Dokic erwähnt, dass ihr Vater sie während eines Schocks als „Hure“ bezeichnete, als sie erst 11 Jahre alt war.

Kampf gegen die Dunkelheit

Die Schatten der Misshandlungen führten bei Jelena Dokic zu einer langjährigen Depression, die schließlich in einem Suizidversuch im Jahr 2022 gipfelte. Sie litt über zehn Jahre an dieser dunklen Erkrankung, bevor sie den Mut fand, ihre Geschichte öffentlich zu teilen. Dokic spricht nicht nur über ihre eigenen Erfahrungen, sondern möchte auch anderen Opfern helfen. Sie betont die Bedeutung, nicht in der Stille zu verharren und Hilfe zu suchen. Das Bewusstsein für Missbrauch im Sport zu schärfen, liegt ihr am Herzen.

Die Erfahrungen von Jelena Dokic sind nicht einzigartig. Im Leistungssport ist interpersonale Gewalt ein weit verbreitetes Problem. Wachsende Forschung zeigt, dassมาก Sportler:innen unter ähnlichen Bedingungen leiden. Psychische Gewalt betrifft zwischen 60 und 72% der Athleten, während physische Gewalt 14 bis 25% der Betroffenen betrifft. Viele Athlet:innen erleben in der wettbewerbsorientierten Atmosphäre Druck und Stress, was ihre psychische Gesundheit gefährdet. Der Druck, zu gewinnen, prägt die Sportkultur und kann zu einer Normalisierung von Gewalt führen.

Eine Kultur des Schweigens

Die Olympische Charta fordert den Schutz der Sportler:innen vor Belästigung und Gewalt. Dennoch bleibt die Realität oft erschreckend. Täter können nicht nur männliche Trainer, sondern auch andere Sportler:innen und Trainerinnen sein. Besonders gefährdet sind Sportler:innen, die sich als nicht-heterosexuell identifizieren oder bereits Opfer von Viktimisierung waren. Das Machtgefälle zwischen Athleten und Trainern verstärkt das Schweigen über Missbrauch, was lebenslange Konsequenzen für die Betroffenen haben kann.

Das Projekt „Safe Clubs“ arbeitet daran, Maßnahmen zur Prävention interpersonaler Gewalt zu entwickeln. Dazu gehören Risikoanalysen, Präventionsworkshops und die Unterstützung für Kinderschutzbeauftragte in Sportverbänden. Klare Richtlinien für akzeptable Coaching-Praktiken werden gefordert, um einen sicheren Raum für Athleten zu schaffen. Ein ganzheitlicher Ansatz ist unerlässlich, um die Kultur des Sports zu verändern und das Wohlergehen der Sportler:innen zu fördern.

Insgesamt verdeutlicht die Geschichte von Jelena Dokic nicht nur ihre persönlichen Kämpfe, sondern auch die vielschichtige Problematik der Gewalt im Leistungssport. Die Dringlichkeit, über diese Themen zu sprechen und die Kultur zu verändern, ist ohne Zweifel größer denn je.

Weitere Informationen zu Jelena Dokic und ihren Erfahrungen finden Sie auf Krone, während Watson detaillierte Einblicke in die Misshandlungen bietet, die sie erdulden musste. Eine umfassendere Analyse der interponalen Gewalt im Sport finden Sie auf In-Mind.

Details
Vorfall Misshandlung
Ort Wimbledon, England
Quellen