E-Call rettet Leben: Großeinsatz nach Unfall auf S5 in Niederösterreich

S5, 3484 Grafenwörth, Österreich - Am 3. Juni 2025 kam es auf der S5 bei Grafenwörth in Niederösterreich zu einem schweren Auffahrunfall, bei dem drei Fahrzeuge involviert waren. Der Vorfall wurde durch das automatische Notrufsystem „E-Call“ in den neuwertigen Fahrzeugen ausgelöst. Dieses System kommuniziert Unfälle automatisch an die nächstgelegene Feuerwehr- und Rettungsleitstelle, wodurch eine schnelle Alarmierung der Einsatzkräfte ermöglicht wird. In diesem Fall wurden die Feuerwehren aus Grafenwörth und Jettsdorf umgehend alarmiert, gefolgt von weiteren Einsatzkräften aus Fels/Wagram, Kirchberg/Wagram und Utzenlaa, um die Menschenrettung vorzunehmen.
Der Alarm wurde durch das Auslösen der Airbags in einem der beteiligten Fahrzeuge aktiviert, was eine präzise Lokalisierung und Übermittlung wichtiger Informationen wie Fahrzeugtyp und Unfallort ermöglichte. Laut Angaben von feuerwehrmagazin.de ist seit dem 31. März 2018 der Einbau des E-Call-Systems in neue Pkw- und leichte Nutzfahrzeug-Modelle zwingend erforderlich. Das System nutzt Mobilfunk und Satellitenortung und sendet automatisch einen Notruf zur Notrufnummer 112.
Einsatzmaßnahmen der Feuerwehren
Die am Unfallort eingesetzten Feuerwehren hatten mehrere Maßnahmen zu ergreifen. Zunächst wurde die Unfallstelle abgesichert und der Brandschutz in doppelter Ausfertigung sichergestellt. Da ein Elektrofahrzeug beteiligt war, kam zudem der E-Plug zum Einsatz, um mögliche Brandgefahren zu minimieren. Obwohl zum Glück keine Personen im Fahrzeug eingeklemmt waren, wurden mehrere Verletzte zur Behandlung in ein Krankenhaus transportiert. Die Feuerwehr Grafenwörth übernahm den Transport der Unfallfahrzeuge, während die Feuerwehren aus Fels und Kirchberg mit Seilwinden die Fahrzeuge voneinander trennten.
Um eine zügige Abwicklung der Aufräumarbeiten zu gewährleisten, die in enger Absprache mit der Autobahnpolizei erfolgten, wurden die beiden Fahrspuren für die Dauer der Arbeiten gesperrt, wobei der Pannenstreifen schnell wieder nutzbar gemacht werden konnte. Ein positives Feedback zur Rettungsgasse kam von Pressesprecher Manfred Ploiner, der die effizient eingerichtete Rettungssituation lobte.
Auswirkungen und Zukunft des E-Call-Systems
Das E-Call-System gilt als wichtige Innovation im Bereich der Verkehrssicherheit. Die EU-Kommission schätzt, dass es die Ankunft von Rettungskräften um die Hälfte verkürzt, was potenziell jährlich bis zu 2.500 Verkehrstote einsparen könnte. Angesichts der durch E-Call übermittelten Daten, die auch Informationen über die Anzahl der Insassen und den Fahrzeugstandort beinhalten, können Rettungsdienste präziser und schneller reagieren, wie aus den Erklärungen von ADAC hervorgeht.
Wie die feuerwehrmagazin.de berichtet, gibt es jedoch Herausforderungen und Bedenken. Einige Autofahrer haben möglicherweise nicht die nötige Aufklärung über die Unterschiede zwischen den E-Call-Systemen und den Hersteller-Notrufdiensten, was zu Verzögerungen bei der Alarmierung führen kann. Eine klare Kommunikation der Funktionen und Anforderungen bleibt daher ein wichtiges Anliegen für die Zukunft des E-Call-Systems sowie für die Verkehrssicherheit insgesamt.
Details | |
---|---|
Ort | S5, 3484 Grafenwörth, Österreich |
Quellen |