Tempolimit auf der A2: Gewitter der Meinungen spaltet die Gemeinde!

Die Temporeduktion auf der A2 spaltet die Gemüter: Umweltschutz, Sicherheit und Gesundheitsaspekte stehen im Fokus der Debatte.
Die Temporeduktion auf der A2 spaltet die Gemüter: Umweltschutz, Sicherheit und Gesundheitsaspekte stehen im Fokus der Debatte.

Wiener Neudorf, Österreich - Die Diskussion um Tempolimits auf Autobahnen kommt in Österreich nicht zur Ruhe, wie der Fall der A2 zeigt. Laut einem Bericht von exxpress.at hat die Gemeinde Wiener Neudorf bereits 2016 beim Verkehrsministerium eine Temporeduktion beantragt, jedoch blieb dieser Antrag ohne Erfolg. Im Jahr 2018 blockierten Anrainer die A2, um auf ihre Forderung nach einer Temporeduktion aufmerksam zu machen. Aktuell gilt auf dieser Strecke ein Tempolimit von 80 km/h, jedoch ist die Dauer dieser Regelung unbestimmt.

Das Verkehrsministerium, das von der SPÖ geleitet wird, plant eine mittelfristige Evaluation dieser Temporeduktion. Während der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) die Temporeduktion als positiven Schritt für Umwelt und Gesundheit ansieht, äußert der ARBÖ Bedenken. ARBÖ-Pressesprecher Christian Frasz argumentiert, dass ständiges Bremsen und Beschleunigen höhere Emissionen verursachen kann und verweist auf die Effizienz moderner Fahrzeugtechnik bei Tempo 100.

Umweltauswirkungen und Sicherheit

Die Einführung von Tempolimits wird nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland als Maßnahme zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen diskutiert. Laut dem Umweltbundesamt könnte ein Tempolimit auf Autobahnen und eine Absenkung der Höchstgeschwindigkeit auf Außerortsstraßen eine bedeutende Rolle spielen. Forschungen zeigen, dass beispielsweise ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen die Treibhausgasemissionen um 2,9% senken könnte, was 4,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente entspricht. Die negativen Auswirkungen auf die Umwelt sind also ein gewichtiger Grund für die Befürworter von Tempolimits.

Zusätzlich steigert die Einführung von Tempolimits die Verkehrssicherheit. Historische Beispiele wie die Einführung eines Tempolimits auf der A4 zwischen Köln und Aachen zeigen, dass seit der Einführung keine Verkehrstoten zu beklagen waren, während zuvor neun Todesfälle in kurzer Zeit zu verzeichnen waren, wie auf der Webseite der Deutschen Umwelthilfe beschrieben wird. Ein Tempolimit kann somit auch als Maßnahme im Sinne der „Vision Zero“ betrachtet werden, die das Ziel verfolgt, Verkehrssysteme so zu gestalten, dass Fehler nicht zu lebensbedrohlichen Verletzungen führen.

Streit um Kosten und Lärmschutz

Ein zentrales Argument gegen das Tempolimit ist die 13 Meter hohe Lärmschutzwand entlang der A2, die 17 Millionen Euro gekostet hat und als die höchste in Österreich gilt. Kritiker sehen darin einen Hinweis darauf, dass eine Reduzierung der Geschwindigkeit möglicherweise nicht die einzig richtige Lösung ist, um Lärm und Emissionen zu reduzieren.

Die Debatte über Tempolimits wird also durch eine Vielzahl von Faktoren geprägt: von Umwelt- und Gesundheitsaspekten bis hin zu Sicherheitsbedenken und Kosten. Angesichts der verschiedenen Positionen wird die A2 weiterhin ein Brennpunkt in der Diskussion um Geschwindigkeitsbegrenzungen in Österreich bleiben.

Details
Vorfall Regionales
Ort Wiener Neudorf, Österreich
Schaden in € 17.000.000
Quellen