Drohungen in Schulen: Polizei ermittelt gegen Cyber-Kriminelle!

Am 27.05.2025 gehen mehr als 50 Bombendrohungen bei Schulen in Österreich ein. Ermittlungen zu "Swatting" und KI-Drohungen laufen.
Am 27.05.2025 gehen mehr als 50 Bombendrohungen bei Schulen in Österreich ein. Ermittlungen zu "Swatting" und KI-Drohungen laufen.

Berlin-Wedding, Deutschland - Am 27. Mai 2025 wurde in mehreren Bundesländern eine Welle von Bombendrohungen gegen über 50 Einrichtungen verzeichnet, vorwiegend gegen Schulen. Die Polizei reagierte umgehend und ergriff individuelle Maßnahmen, darunter Evakuierungen und Schließungen von Bildungseinrichtungen. Trotz des Alarmismus gibt es bisher keine Hinweise auf eine konkrete Gefährdung, wie aus einer aktuellen Berichterstattung von Kleine Zeitung hervorgeht. Das Innenministerium betont, dass solche Drohungen kein Bagatelldelikt sind, und dass die Verursacher mit hohen Strafen rechnen müssen.

Ein möglicher Hintergrund der Drohungen könnte im Phänomen des „Swatting“ liegen. Dieser Begriff bezieht sich auf die absichtliche Auslösung von Großeinsätzen der Polizei durch falsche Notrufmeldungen, häufig in einem Kampagnenkontext gegen bestimmte Individuen. Ursprünglich stammt der Begriff aus den USA von den SWAT-Teams (Special Weapons and Tactics). Laut rbb24 ermittle die Polizei auch in alle Richtungen, um einen Zusammenhang zu ähnlichen Drohungen im benachbarten Bayern zu prüfen.

Die Virtualität der Bedrohung

Die Methodik der Kriminellen, die hinter Swatting stecken, wird vermehrt zu einem ernsthaften Problem. Eine Gruppe von Internet-Trollen, die sich „NWO“ (New World Order) nennt, hat bekanntlich über 75.000 Chatnachrichten und Tonaufnahmen gesammelt, um ihre Opfer zu terrorisieren. Besonders im Visier sind dabei Streamer und Politiker. Recherchen von „Kontraste“ und „Spiegel“ haben bereits die Hintermänner dieser Gruppe enttarnt, die auch illegale Abfragen im polizeilichen Fahndungssystem durchführen, um an die Adressen ihrer Zielpersonen zu gelangen. Diese Drohungen sind oft Teil eines größeren Cybermobbing-Systems, das auch massenhafte Essens- und Paketlieferungen umfasst.

Mehr als 1.000 Streamer sind betroffen, und die Angriffe richten sich häufig gegen diejenigen, die live im Internet streamen. Ein erschreckendes Beispiel ist die Live-Streamerin quiteLola, die wiederholt Ziel solcher Angriffe wurde. Während sie livestreamt, wird die Polizei zu ihrem Wohnort gerufen, was nicht nur ihre Sicherheit, sondern auch ihre psychische Gesundheit belastet. Eine aktuelle Dokumentation von ARD verdeutlicht, wie Cyber-Kriminelle die Polizei als Waffe gegen ihre Opfer verwenden, um sie zu quälen.

Der Weg zu einer Lösung

Der SPD-Innenpolitiker Sebastian Fiedler äußerte ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Effizienz der Ermittlungen gegen Swatting-Vorfälle, die oft wegen Notrufmissbrauchs eingeleitet werden. In den meisten Fällen bleibt die Aufklärung der Taten aus, was die Notwendigkeit eines spezialisierten rechtlichen Rahmens für solche Vorfälle unterstreicht. Fiedler schlägt vor, die Schaffung eines eigenen Paragraphen zu prüfen, um die spezifische Problematik von Swatting besser zu bekämpfen.

Die aktuelle Situation zeigt, wie gefährlich die digitale Welt sein kann und wie wichtig es ist, sich mit den dahinterstehenden kriminellen Strukturen auseinanderzusetzen. Die reaktive Herangehensweise der Behörden reicht nicht aus; es bedarf präventiver Maßnahmen und einer Sensibilisierung für die Risiken von Cybermobbing und Swatting.

Details
Vorfall Swatting
Ort Berlin-Wedding, Deutschland
Quellen