Grillunfall in St. Andrä: 14-Jähriger schwer verletzt durch Stichflamme

Bei einem Grillunfall in St. Andrä im Lavanttal verletzte sich ein 14-Jähriger schwer. Tipps zur Unfallvermeidung und Erste Hilfe.
Bei einem Grillunfall in St. Andrä im Lavanttal verletzte sich ein 14-Jähriger schwer. Tipps zur Unfallvermeidung und Erste Hilfe.

Gemeinde St. Andrä im Lavanttal, Österreich - Am 16. Mai 2025 ereignete sich in der Gemeinde St. Andrä im Lavanttal ein schwerer Unfall während eines Versuchs, ein Grill-Lagerfeuer zu entzünden. Nach Angaben der Polizei waren ein 14-Jähriger und zwei 13-Jährige beteiligt. Da das Feuer nicht auf herkömmliche Weise entzündet werden konnte, schüttete einer der 13-Jährigen den Inhalt eines gefüllten Sprit-Kanisters auf die Lagerfeuerstelle. Dies führte zu einer gefährlichen Stichflamme, bei der sich der Junge schwere Kopfverletzungen zuzog, die wahrscheinlich ärztlicher Behandlung bedürfen. Diese erschreckende Situation wirft Fragen zur Sicherheit beim Grillen auf, insbesondere unter jungen Menschen.

Grillunfälle treten häufig durch Unachtsamkeit oder falschen Umgang mit Feuer auf. Laut einer Analyse der GEV-Versicherung sind Brandbeschleuniger wie Spiritus, Benzin oder Ethanol die Hauptursachen für solche Vorfälle. Über 50% der Grillunfälle resultieren in meterhohen Stichflammen, die Temperaturen über 1000 °C erreichen können. Besonders Kinder sind gefährdet, da sie oft auf Augenhöhe mit dem Grill stehen. Statistiken zeigen, dass jährlich etwa 500 Menschen in Deutschland durch Grillunfälle ernsthafte Verletzungen erleiden.

Präventionsmaßnahmen und Sicherheit

Um Grillunfälle zu vermeiden, empfehlen Fachleute einige wichtige Sicherheitsmaßnahmen. Es ist ratsam, den Grill auf einer stabilen, windgeschützten Fläche aufzustellen und mindestens drei Meter Abstand zu brennbaren Materialien einzuhalten. Das Anzünden sollte ohne flüssige Brandbeschleuniger, sondern mit festen Grillanzündern oder Anzündkaminen erfolgen. Auch sollte der Grill niemals unbeaufsichtigt gelassen werden, und Kinder sollten einen Sicherheitsabstand von mindestens fünf Metern einhalten.

Des Weiteren ist es wichtig, geeignete Kleidung und Grillhandschuhe zu tragen und Löschmittel bereitzuhalten, um im Notfall schnell reagieren zu können. Im Falle eines Grillunfalls sollte die verletzte Person in Sicherheit gebracht und brennende Kleidung sofort gelöscht werden. Kleinere Verbrennungen können unter fließendem, handwarmem Wasser gekühlt werden, während bei größeren Verletzungen umgehend ein Arzt kontaktiert werden sollte. In dieser Hinsicht ist besonders erwähnenswert, dass jedes Jahr 12-13% der Grillunfälle zu schweren Verbrennungen führen, die oft eine Behandlung in Spezialkliniken nach sich ziehen.

Gesetzliche Rahmenbedingungen und Verantwortlichkeit

Trotz der Gefahren gibt es in Deutschland kein Verbot für das Grillen auf Balkonen, Terrassen oder im eigenen Garten, solange die Vorgaben des Mietvertrages und die Verkehrssicherungspflicht beachtet werden. Besitzer von Immobilien sind dafür verantwortlich, Risiken zu identifizieren und Gefahrenquellen abzusichern. Dazu gehört beispielsweise, Grills nicht unter Pavillons oder Markisen zu betreiben, da Textilien durch Funkenflug entflammen können. Zudem sollte ein Mindestabstand von mindestens drei Metern zu Gebäuden mit nichtbrennbaren Außenwänden eingehalten werden, um Brandgefahren zu minimieren.

Die Tragödie in St. Andrä ist ein düsteres Beispiel für die potenziellen Gefahren beim Grillen. Es führt uns vor Augen, wie wichtig Sicherheitsvorkehrungen sind und dass bei Aktivitäten mit Feuer immer Vorsicht geboten ist. Die Verantwortung der Erwachsenen, insbesondere der Eltern, ist entscheidend, um zu gewährleisten, dass Kinder sicher mit Feuer und Grillgeräten umgehen können.

Details
Vorfall Unfall
Ursache Spiritus-Verpuffungen
Ort Gemeinde St. Andrä im Lavanttal, Österreich
Verletzte 1
Quellen