Drei große Konjunkturchancen für Österreichs Industrie entdeckt!

Drei große Konjunkturchancen für Österreichs Industrie entdeckt!

Ukraine - Am 26. Juni 2025 fand im Rahmen des IV-Wirtschafts-Salons beim Europa Forum Wachau eine bedeutende Veranstaltung unter dem Motto „Facing Change – Embracing Opportunities“ statt. Experten aus verschiedenen Bereichen diskutierten über die ökonomischen Verwerfungen, den globalen Wettbewerb, die Sicherung von Lieferketten, saubere Energie und moderne Infrastrukturen. Unter den Diskussionsteilnehmern waren prominente Vertreter wie Kari Ochsner von der IV-NÖ, Andreas Matthä von der ÖBB, Achim Kaspar von Verbund und Hanna Zamazeeva von der Staatlichen Energieagentur der Ukraine. Laut Leadersnet sind drei große Chancen für die österreichische Industrie identifiziert worden:

  • Deutschland plant eine Investition von 500 Milliarden Euro für die Infrastrukturmodernisierung.
  • Die EU investiert 800 Milliarden Euro in Verteidigung und Infrastruktur.
  • Der Wiederaufbau der Ukraine erfolgt mit bis zu 700 Milliarden Euro.

Kari Ochsner berichtete von einer Delegationsreise in die Ukraine und betonte die Mischung aus Leid und Optimismus, die er vor Ort erlebt hat. Achim Kaspar wies auf die Notwendigkeit der Versorgungssicherheit in Europa hin, während Hanna Zamazeeva eine verstärkte Zusammenarbeit mit österreichischen Unternehmen im Bereich Energie und Dekarbonisierung forderte. Andreas Matthä unterstrich die Bedeutung einheitlicher Standards im Bahnwesen für Europa, wobei Österreich als viertgrößtes Exportland für Bahnindustriegüter bereit ist, beim Wiederaufbau des ukrainischen Bahnnetzes zu unterstützen.

Wiederaufbaupläne der Ukraine

Der Wiederaufbau in der Ukraine ist ein umfangreiches Projekt, das von der ukrainischen Regierung initiiert wurde und über 850 Projekte in den nächsten zehn Jahren umfasst. Laut WKO verfolgt der Wiederaufbau die Leitprinzipien „build back better“, sofortige Maßnahmen, schrittweise Beschleunigung, EU-Integration und Förderung privater Investitionen. Ziel ist es, umfassende Reformen zur Modernisierung und wirtschaftlichen Entwicklung der Ukraine einzuleiten.

Die aktuellen Aktivitäten konzentrieren sich auf die Reparatur und den Wiederaufbau von Wohnhäusern sowie auf die Wiederherstellung von Gesundheits- und Energieversorgungen. Ergänzend dazu hat die EU mehrere Finanzierungsinstrumente bereitgestellt, um den Wiederaufbau zu unterstützen, darunter die Ukraine-Fazilität, die bis zu 50 Milliarden Euro für den Zeitraum 2024-2027 mobilisieren soll.

Finanzielle Unterstützung und private Investitionen

Internationale Finanzinstitutionen spielen eine zentrale Rolle im Wiederaufbauprozess. Die EBRD hat seit Kriegsbeginn 3 Milliarden Euro investiert, während die EIB 4 Milliarden Euro zugesagt hat. Die Weltbank hat bis August 2024 insgesamt 39 Milliarden USD ausgezahlt, während die IFC 2 Milliarden USD bereitgestellt hat, um die Privatwirtschaft zu unterstützen. Laut EU-Vertretung in Deutschland wird ein Investitionsrahmen eingerichtet, um öffentliche und private Investitionen zu fördern, ausgestattet mit einem Finanzpaket von insgesamt 9,3 Milliarden Euro.

Erwartungen gehen dahin, dass dieser Investitionsrahmen bis zu 40 Milliarden Euro an Investitionen mobilisieren könnte. Auch die Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen sowie der grüne und digitale Wandel sind zentrale Punkte der EU-Strategie, um den Wiederaufbau zu fördern. Erste Programme sollen auf der Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine am 11. und 12. Juni in Berlin unterzeichnet werden.

Für österreichische Unternehmen bieten sich zahlreiche Möglichkeiten zur Beteiligung an diesem Wiederaufbau, insbesondere in den Bereichen Agrarwirtschaft, Logistik, Metall- und Holzverarbeitung sowie Bergbau. Die Oesterreichische Kontrollbank (OeKB) bietet zudem Unterstützung für Investitionen und Staatsgarantien für öffentliche Projekte an.

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OrtUkraine
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