Gemeinsam gegen Blutkrebs: Werde Stammzellspender und rette Leben!

Österreich - Immer mehr Menschen in Österreich setzen sich für die Bekämpfung von Blutkrebs ein. Ein deutliches Zeichen dafür ist der Anstieg der Stammzelltypisierungen von 3,2% auf 3,6% im letzten Jahr, berichten 5min.at. Über 330.000 Österreicher sind bereits als potenzielle Stammzellspender registriert. Dennoch ist der Bedarf enorm: Jährlich warten etwa 300 Menschen in Österreich auf eine Stammzellspende. Dabei können bei rund 10% der Erkrankten keine passenden Spender gefunden werden.
In Deutschland liegt der Anteil der typisierten Personen bei über 12%, was zeigt, dass in Österreich noch viel Potenzial zur Verbesserung besteht. Anlässlich des Weltblutkrebstages am 28. Mai wird erneut zur Typisierung aufgerufen, insbesondere richtet sich dieser Aufruf an Österreicher zwischen 17 und 45 Jahren.
Voraussetzungen und Verfahren zur Stammzellspende
Um als Stammzellspender in Frage zu kommen, sollten Interessierte einige Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören ein Alter zwischen 18 und 35 Jahren, die Abwesenheit schwerer Erkrankungen, ein Mindestgewicht von 50 kg sowie ein maximaler Body-Mass-Index (BMI) von 40. Eine Registrierung in anderen Stammzellspenderdateien ist nicht erlaubt. Ausschlusskriterien sind zudem verschiedene schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Infektionskrankheiten.
Die Typisierung selbst erfolgt einfach durch einen schmerzfreien Wangenabstrich oder eine Blutprobe, was eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit darstellt, sich registrieren zu lassen. Interessierte können an Typisierungsaktionen teilnehmen oder online ein Typisierungsset anfordern. Die Registrierung als Stammzellspender ist bis zum Alter von 35 Jahren möglich, wobei jüngere Personen häufig eine bessere Qualität der Stammzellen bieten.
Der Prozess der Stammzellspende
Die Stammzellspende kann auf verschiedene Arten erfolgen, je nach den medizinischen Anforderungen des Patienten und dem gewählten Verfahren. Die häufigste Methode ist die periphere Stammzellspende, die etwa 80% aller Spenden ausmacht. Dabei erhält der Spender fünf Tage lang Wachstumsfaktoren, bevor die Stammzellen ambulant entnommen werden. Der gesamte Prozess dauert etwa 4 bis 5 Stunden und erfordert keine Narkose.
Alternativ kann eine Knochenmarkspende in Erwägung gezogen werden, bei der unter Vollnarkose Stammzellen aus dem Beckenknochen entnommen werden. Die Entnahme dauert etwa eine Stunde, und der Spender bleibt in der Regel drei Tage im Krankenhaus. Zudem gibt es die Möglichkeit der Nabelschnurblutspende, die jedoch nur selten genutzt wird, da viele Eltern über diese Option nicht informiert sind.
Alle registrierten Spender sind anonym, ihre Daten werden im Österreichischen Stammzellregister gespeichert. Bei einer Übereinstimmung der HLA-Merkmale werden die Spender verständigt und die nächsten Schritte zur Stammzellentnahme organisiert. Es ist wichtig zu betonen, dass Spender jederzeit von ihrer Bereitschaft zurücktreten können, dies jedoch unter Umständen lebensbedrohliche Risiken für den Empfänger nach sich ziehen kann.
Wie gesundheit.gv.at erklärt, sind die Kosten für die Spendemaßnahmen, einschließlich der Anreise, des Verdienstausfalls und anderer Aufwendungen, durch die Krankenversicherung des Empfängers abgedeckt. Die Registrierung und Typisierung der potenziellen Stammzellspender werden von Stiftungen und Organisationen getragen, die aktiv um Spenden bitten, um ihre Arbeit aufrechtzuerhalten.
In Anbetracht der steigenden Anzahl an Erkrankungen und der damit verbundenen Notwendigkeit für Spender bleibt der Aufruf zur Unterstützung dringlich. Weitere Informationen zur Typisierung und zu aktiven Spendenkampagnen sind auf den Webseiten Geben für Leben, Rotes Kreuz und Transplant zu finden.
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