Proteste eskalieren: Serbien im Aufruhr nach Bahnhofskollaps!

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Gewaltsame Proteste in Serbien - Studierende fordern Neuwahlen nach dem fatalen Bahnhofseinsturz 2024. Regierungsunterstützer reagieren.

Gewaltsame Proteste in Serbien - Studierende fordern Neuwahlen nach dem fatalen Bahnhofseinsturz 2024. Regierungsunterstützer reagieren.
Gewaltsame Proteste in Serbien - Studierende fordern Neuwahlen nach dem fatalen Bahnhofseinsturz 2024. Regierungsunterstützer reagieren.

Proteste eskalieren: Serbien im Aufruhr nach Bahnhofskollaps!

In Serbien kommt es erneut zu gewaltsamen Auseinandersetzungen im Rahmen der anhaltenden Proteste gegen die Regierung von Präsident Aleksandar Vučić. Der jüngste Polizeieinsatz wurde ausgelöst, als Unbekannte Gegenstände auf die Beamten vor der Philosophischen Fakultät in Novi Sad warfen. Diese Fakultät ist seit eineinhalb Wochen im Zentrum der Protestbewegungen, die eine der größten und am längsten andauernden seit dem Zerfall Jugoslawiens darstellen. Der Auslöser der Proteste war der tragische Einsturz eines frisch renovierten Bahnhofsvordachs in Novi Sad am 1. November 2024, bei dem 16 Menschen starben. Unabhängige Experten und Oppositionsmitglieder machen die Vucic-Regierung für das Unglück verantwortlich, das auf Schlamperei und Korruption zurückgeführt wird.

Die Proteste, die vor fast zehn Monaten begonnen haben, sind oft von Studierenden initiiert, die nahezu alle Universitäten des Landes besetzt haben. Sie fordern vorgezogene Neuwahlen, was den Druck auf Vučić und seine Regierung erhöht. Insgesamt fanden in Serbien seitdem fast täglich Demonstrationen, oft begleitet von Verkehrsblockaden, statt.

Gewaltsame Auseinandersetzungen

Bis zum Sommer verliefen die Proteste weitgehend friedlich, doch zuletzt kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen. Insbesondere am 1. September 2025 versammelten sich viele Bürger in Novi Sad zu einer 16-minütigen Schweigeminute für die Opfer des Bahnhofseinsturzes. Diese Veranstaltung mündete jedoch in Auseinandersetzungen, als der Dekan der Fakultät für Sport und Leibeserziehung, Patrik Drid, mit Polizeischutz das Gebäude betrat. Studierende kritisierten die Polizeipräsenz als rechtlich unbegründet und berichteten von gewaltsamen Vorfällen, darunter das Einschlagen von Fenstern der Fakultät.

Am Morgen des 6. September 2025 kam es ab 9:00 Uhr zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Zivilisten und der Polizei in Novi Sad. Zuvor war das Uni-Gebäude bereits von Beamten in Kampfausrüstung abgesperrt worden. Berichten zufolge sind die Protestaktionen in der Prüfungsphase der Universität wieder angestiegen, was auf eine aufladende Stimmung unter den Studierenden hindeutet.

Politische Reaktionen und Zukunft der Proteste

Präsident Vučić, der die Protestierenden als „Terroristen“ bezeichnet hat, wies Vorwürfe zurück, er handele wie ein Diktator. Nach den jüngsten Protesten erklärte er, die Botschaft der Demonstrierenden erkannt zu haben, betonte aber, dass ein Wechsel nur durch Wahlen möglich sei. Während er seine Präsidentschaft in einem Jahr beenden möchte, lehnt er dennoch vorzeitige Neuwahlen ab.

Die Proteste sind nicht nur eine Reaktion auf den Einsturz des Bahnhofs, sondern spiegeln auch eine breitere Unzufriedenheit mit der Regierung wider. Zudem wird Experten zufolge befürchtet, dass die Regierung versuchen könnte, gewaltsame Situationen herbeizuführen, während die Staatsmedien von einem angeblichen „Putsch“ durch die Studierenden berichten. Unterstützer der Regierung, darunter Ultranationalisten, waren ebenfalls bei den Protesten anwesend, was die Spannungen zusätzlich verstärken könnte.

Ein Gedenkmarsch für die Opfer des Bahnhofs wird am Montagabend in Belgrad organisiert, was möglicherweise zu weiteren Auseinandersetzungen führen könnte. Der Erzbischof von Belgrad, Ladislav Nemet, hat die Protestierenden unterstützt und fordert einen friedlichen Verlauf der Demonstrationen. Die Lage in Serbien bleibt angespannt, und die Proteste demonstrieren die tiefen gesellschaftlichen Risse, die im Land bestehen.

Für weitere Informationen zu den Protesten in Serbien, können die Berichte von Kleine Zeitung, Kurier und ZDF konsultiert werden.