Politik

Premiere von Frank Castorfs Inszenierung von »Heldenplatz« in Wien

Exploring the Political and Intellectual Drama in Austrian Theater: An Intriguing Look at "Geistesmenschen in der Geisterbahn"

Die österreichische Medienlandschaft fieberte in der letzten Woche mit der Inszenierung von Thomas Bernhards »Heldenplatz« durch Frank Castorf in Wien. Vor 36 Jahren sorgte das Stück für den größten Theaterskandal der Landesgeschichte. Die Premiere verlief jedoch weniger spektakulär als erwartet, ohne die erwarteten Buhrufe und Skandale. Statt dessen bestimmte eine Schockmeldungswelle von Jan Böhmermann das Premierenwochenende.

Der Abend mit vielen thesenreichen Monologen und Texteinschüben wurde von starken Einzelauftritten des Ensembles getragen. Die Inszenierung zeigte schrille Kostüme, eine Mischung aus bananenkleidern, Einwegzelten und coke-Werbungen. Die überdimensionalen Beine von Marilyn Monroe und eine Fotografie vom Reichsparteitagsgelände mit ausgestreckten rechten Armen bildeten bedrückende Kulissen.

Die Handlung des Stücks dreht sich um den Professor Josef Schuster, der sich am Heldenplatz das Leben nahm. Sein Leiden an der Welt wird symbolisiert durch verschiedene Einflüsse wie provinzielle Verfassung, Judenhass und die Zeitungslandschaft. Bernhard beschreibt einen unerträglichen Zustand für Geistesmenschen. Die Inszenierung zeigt eine ausweglose Verrücktheit und eine nicht durchdringbare Verschlungenheit des Weges in den Holocaust über viereinhalb Stunden.

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