Meerbusch erlebte in diesem Jahr einen erfreulichen Anstieg an Teilnehmern beim „Kommunalpolitischen Praktikum“. Mit 22 Jugendlichen, die sich für das Programm anmeldeten, schaffte die Veranstaltung einen neuen Rekord seit ihrem Start im Jahr 2019. Dieses Wachstum ist vor allem auf das neue Konzept zurückzuführen, das Praktikum an zwei der vier Tage im Meerbusch-Gymnasium stattfinden zu lassen. „Das hat sich bezahlt gemacht“, erklärt Béatrice Delassalle-Wischert, die Leiterin der Volkshochschule Meerbusch und Organisatorin des Events.
Das diesjährige Motto „Politik live und in Farbe“ beruht auf einer Förderung des Bundes über den Kinder- und Jugendplan. Die teilnehmenden Schüler kamen nicht nur vom Meerbusch-Gymnasium, sondern auch vom Städtischen Mataré-Gymnasium, der Städtischen Marie-Montessori-Gesamtschule sowie dem Berufskolleg Uerdingen. Diese Vielfalt gab den Praktikanten einen umfassenden Überblick über die lokale Politik in Meerbusch.
Das Programm und die Highlights
Das Praktikum bot den Jugendlichen eine Einführung in die kommunale Verwaltung, inklusive eines „Speed-Debating“ mit Vertretern aller sieben im Stadtrat vertretenen Fraktionen. Ein besonderes Highlight war der persönliche Austausch mit Bürgermeister Christian Bommers, der auf wichtige Fragen der Teilnehmer einging. Die Diskussion konzentrierte sich unter anderem auf Themen wie überfüllte Schulbusse, mangelhafte Radwege und fehlende Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche in der Stadt.
Bommers nahm sich Zeit, den Jugendlichen zu erklären, dass viele dieser Herausforderungen letztlich am Thema Finanzierung scheitern. „Wir müssen sicherstellen, dass Meerbusch seine Identität bewahren kann“, betonte er. Insbesondere, so fügte er hinzu, müsse der Fokus auf nachhaltiger Stadtplanung liegen, die viel Grünraum und vielleicht sogar autofreie Quartiere umfasst. Auch das ehrenamtliche Engagement der Bürger sei wichtig für das Gedeihen der Stadt, welches er ausdrücklich würdigte.
Zusätzlich gaben die Praktikanten zu verstehen, wie interessant es war, einmal direkt mit einem Stadtoberhaupt zu sprechen. Bommers erläuterte seinen Tagesablauf, der die Verwaltungsarbeit und zahlreiche politische Treffen umfasst, bei denen er die Stadt sowohl strukturell als auch ideell vertritt. „Meine Bürgersprechstunde liegt mir besonders am Herzen“, sagte er und erklärte, wie wichtig der Kontakt zur Bevölkerung für ihn ist.
Das Praktikum brachte den Schülern nicht nur theoretisches Wissen über kommunale Politik, sondern auch praktische Erfahrungen. Am letzten Tag wurden sie für ihre Teilnahme mit einem Zertifikat belohnt, das ihnen von Bommers überreicht wurde und als „Basisbaustein für gelebte Demokratie“ bezeichnet wird. Ein Teilnehmer resümierte recht treffend: „Ich fand es spannend, mal selbst mit den Politikern zu reden.“
Béatrice Delassalle-Wischert ist zuversichtlich, auch im Jahr 2025 wieder Mittel für das Praktikum beantragen zu können, und hofft, dass diese Initiative auch im kommenden Jahr vielen weiteren Jugendlichen die Möglichkeit gibt, Einblick in die Kommunalpolitik zu gewinnen. Für Interessierte sind weitere Informationen und Berichte über solche Veranstaltungen hier zu finden.