Politik

Internationaler Roma-Tag im Parlament: Empowerment und Erinnerung

Unter dem Titel „ROMNJAKraft.Sor Erinnerung – Wandel – Aufbruch“ fand im Parlament eine Festveranstaltung zum Internationalen Roma-Tag statt. Der Fokus der Veranstaltung lag auf der wichtigen Rolle der Roma-Frauen in der Entwicklung der Volksgruppe sowie auf dem Gedenken an den Porajmos, den Genozid an den europäischen Roma/Romnja und Sinti/Sintizze während des Nationalsozialismus.

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka betonte in seiner Eröffnungsrede die Solidarität des österreichischen Parlaments mit den Rom:nja und Sinti:zze. Er erinnerte daran, dass die Roma-Gemeinschaft die größte Minderheitsgruppe in Europa bildet und dass noch viele Herausforderungen zu bewältigen sind. Sobotka erwähnte auch die Unterstützung eines Denkmals für die ermordeten österreichischen Sint:izze und Rom:nja sowie den Beschluss, den 2. August zum Gedenktag an den Porajmos zu machen.

Frauenministerin Susanne Raab freute sich besonders, dass mit der Festveranstaltung vorbildliche Initiativen zum Empowerment von Romnja und Sintizze vorgestellt wurden. Sie betonte, dass die Volksgruppenarbeit in Österreich in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht hat, aber dass noch mehr getan werden muss, um Gleichberechtigung und die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben für alle Mitglieder der Volksgruppe zu gewährleisten.

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In einem Podiumsgespräch wurden Best-Practice-Beispiele aus dem Leben von Romnja vorgestellt. Dabei wurde deutlich, dass Bildung ein Schlüssel zum Erfolg ist, aber dass Kinder der Volksgruppe mit zahlreichen Hürden konfrontiert sind und Vorurteile der Mehrheitsgesellschaft immer noch ein Problem darstellen. Es wurde betont, dass ein grundlegender Wandel im Bildungssystem notwendig ist, um diese Herausforderungen anzugehen.

Historiker Herbert Brettl sprach über das Projekt DERLA Burgenland, eine „digitale Erinnerungslandschaft“ für den Genozid an den Roma und Sinti während des Nationalsozialismus. Bisher wurden im Burgenland 242 Erinnerungszeichen errichtet, von denen 28 dem Genozid gewidmet sind. Brettl betonte, dass es wichtig ist, die Vergangenheit aufzuarbeiten und sich der Opfer zu erinnern.

Das Podiumsgespräch mit Vertreter:innen von ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS diskutierte die Aufarbeitung des Genozids, die Bedeutung von Bildung, die Stärkung der Volksgruppenrechte und die Schaffung neuer Strukturen im Bildungssystem.

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Die feierliche Veranstaltung wurde musikalisch von der Leon Berger Band aus Oberwart begleitet.

Im Burgenland wurden bisher 242 Erinnerungszeichen errichtet, davon 28 für den Genozid an Roma und Sinti während des Nationalsozialismus. Im Jahr 1937 gab es im Burgenland rund 8.447 Roma und Romnja, von ihnen überlebten nur rund 500 die folgenden Kriegsjahre.

Tabelle: Erinnerungszeichen im Burgenland

Jahr Anzahl der Erinnerungszeichen Davon für den Genozid an Roma und Sinti
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Diese Veranstaltung im Parlament war ein wichtiges Zeichen der Solidarität mit der Volksgruppe der Rom:nja und Sinti:zze. Es wurde deutlich, dass noch viel Arbeit erforderlich ist, um die Rechte und die Stärkung von Roma-Frauen voranzutreiben und den Genozid an den Roma und Sinti während des Nationalsozialismus angemessen zu gedenken. Durch Bildung, Empowerment und die Anerkennung der Geschichte kann die weitere Entwicklung und Stärkung der Volksgruppe erfolgen.



Quelle: Pressedienst der Parlamentsdirektion – Parlamentskorrespondenz / ots

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