Erfolgreiche Gesetzesentwürfe, Ausschussbesetzungen und Verteilung der Redezeit auf Frauen und Männer: Neue Erkenntnisse aus Daten des Parlaments
Erfolgreiche Gesetzesentwürfe, Ausschussbesetzungen und Verteilung der Redezeit auf Frauen und Männer: Neue Erkenntnisse aus Daten des Parlaments
Das Parlament hat Daten zur Weiterverwendung für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Diese Daten werden bereits von Experten genutzt, um verschiedene Aspekte der parlamentarischen Arbeit zu untersuchen. Ein Forscherteam der Universität Wien hat beispielsweise die Ausschussarbeit der letzten fünf Jahre analysiert und festgestellt, dass viele Abgeordnete in mehreren Ausschüssen vertreten sind.
Ein interessanter Befund ist, dass es viele thematische Überschneidungen bei der Besetzung der Ausschüsse gibt. Der Finanz- und Budgetausschuss hat zum Beispiel zu 75% die gleiche personelle Besetzung. Das zeigt, dass bestimmte Themen und Aufgaben im Parlament von vielen Abgeordneten gleichzeitig bearbeitet werden.
Die Kooperation mit der Universität Wien hat auch gezeigt, wie sich Gesetzesentwürfe im Laufe der Zeit verändert haben. In der Vergangenheit basierten die meisten Gesetzesbeschlüsse auf Regierungsvorlagen. Seit 2019 werden jedoch immer mehr eigenständige Anträge eingebracht und beschlossen. Dies könnte darauf hinweisen, dass die Abgeordneten unabhängiger von der Regierung agieren und eigene Initiativen einbringen.
Ein weiteres Analyseergebnis betrifft die Kontrollfunktion des Nationalrats. Die Daten zeigen, dass schriftliche Anfragen vor allem von der Opposition genutzt werden. Die FPÖ hat in der Vergangenheit die meisten schriftlichen Anfragen gestellt. Dies unterstreicht die Bedeutung dieser Anfragen als Instrument zur Überprüfung der Regierungstätigkeit.
Eine Geschlechteranalyse der schriftlichen Anfragen zeigt, dass weibliche Abgeordnete ihre Anfragen überdurchschnittlich oft zu den Themen Frauen, Familien und Generationen stellen. Männliche Abgeordnete hingegen bringen häufiger Anfragen zu Themen wie Landesverteidigung, Verkehr, Infrastruktur und Finanzen ein.
Es ist bemerkenswert, dass diese Daten für jeden zugänglich sind. Jeder Besucher der Parlaments-Website kann auf die angebotenen Datensätze zugreifen, die von Gesetzesanträgen über Ausschussberichte bis hin zu Informationen über einzelne Abgeordnete reichen. Das Parlament möchte damit Transparenz schaffen und das Interesse der Öffentlichkeit an der parlamentarischen Arbeit fördern.
Für weitere Informationen und zur Nutzung der Daten steht das Webportal des Parlaments zur Verfügung. Durch die Analyse dieser Daten können interessante Einblicke gewonnen werden, die zur Verbesserung des demokratischen Prozesses beitragen können.
Quelle: www.parlament.gv.at.
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