Die Rückkehr von Donald Trump an die Spitze der USA könnte das internationale politische Klima fundamental verändern. Wie die Kleine Zeitung berichtet, zeichnet sich ab, dass Trumps zweite Amtszeit noch unberechenbarer werden könnte als die erste. Mit seiner Vorliebe für schnelle bilaterale “Deals“ könnte er bestehende internationale Normen weiter destabilisieren. Dies betrifft insbesondere die Beziehung zu traditionellen Verbündeten, während gleichzeitig autoritäre Regime in den Fokus rücken. Die neue Unberechenbarkeit der amerikanischen Außenpolitik lädt potenzielle Gegner wie China, den Iran und Russland dazu ein, Fehlkalkulationen zu riskieren, was die globale Sicherheit erheblich gefährden könnte.
Experte Franz-Stefan Gady bringt in einem Gespräch mit Krone+ ernste Bedenken bezüglich der europäischen Verteidigungsfähigkeit ohne die Unterstützung der USA zum Ausdruck. Die europäischen Staaten müssen sich ihrer Abhängigkeit von Washington bewusst werden und ihre sicherheitspolitischen Strategien überdenken. Besonders angesichts der drohenden Transformation in den internationalen Beziehungen nach dem Vorbild von Jalta, wo Großmächte ihre Einflusssphären abstecken, könnte Europa aufgerufen sein, eine einheitliche und selbstbewusste Verteidigungspolitik zu entwickeln.
Ein neuer Kurs für Europa
Gady warnt, dass die Prinzipien der Helsinki-Vereinbarungen von 1975, die lange als Grundlage für die europäische Sicherheitsarchitektur dienten, zunehmend an Bedeutung verlieren könnten. Regionen wie Österreich könnten in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt werden, wenn Europa nicht entschlossen handelt. Die Herausforderungen, die aus einem Machtvakuum in führenden Ländern wie Frankreich und Deutschland resultieren, erfordern eine Stärkung der gemeinsamen Verteidigung sowie der europäischen Rüstungsindustrie. Ein kontinuierlicher Dialog mit der Trump-Regierung erscheint unumgänglich, um die Sicherheitskooperation aufrechtzuerhalten, auch wenn die Berechenbarkeit der USA infrage gestellt ist.
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