Am vergangenen Freitag, dem 12. Oktober 2024, versammelten sich zahlreiche Amateurastronomen und Interessierte auf der Sophienalpe in Wien, um den Kometen „C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas“ zu beobachten. Trotz der herausfordernden Wetterbedingungen, die durch eine hartnäckige Wolkenbank gekennzeichnet waren, zeigten sich die Himmelsbeobachter optimistisch. Um 19:15 Uhr war es schließlich so weit, der Komet tauchte kurz auf und verschwomm schnell wieder hinter den Wolken.
Den Beobachtern wurde klar, dass die Sicht nicht ideal war. Die Wolken hingen tief am Himmel, doch ein kleiner klarer Streifen am Horizont, beleuchtet von der untergehenden Sonne, ließ das Herz der Kometenjäger höher schlagen. Die Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) hatte ihre Teleskope vorbereitet, um die Wartezeit der Zuschauer mit Blicken auf den Mond und den Planeten Saturn zu verkürzen. Dennoch, viele suchten verzweifelt den Kometen am Himmel – oft bislang vergeblich, da vermeintliche Sichtungen meistens nur Wolken oder Flugzeuge waren.
Ein kurzer Auftritt des Kometen
Die Geduld der Beobachter wurde schließlich belohnt, als „Tsuchinshan-Atlas“ sich tatsächlich zeigte – allerdings nur für einen Moment und in einem diffusen Licht. Der Komet, der in den südlichen Hemisphären bereits spektakulär gesichtet worden war, hinterließ nur einen flüchtigen Eindruck, bevor er erneut hinter dem Wolkenband verschwand. Alexander Pikhard, der Chef der WAA, betonte, dass es sich noch bis Freitag lohnen könnte, gegen Westen zu schauen, um den Kometen erneut zu sichten. Jedoch warnte er auch, dass der Komet mit jedem weiteren Tag an Helligkeit verliere.
Hintergrund des Kometen
„Tsuchinshan-Atlas“ wurde Anfang 2023 von Observatorien in China und Südafrika entdeckt und stammt aus der Oortschen Wolke, einem Bereich im äußeren Sonnensystem, der eine Vielzahl von Himmelskörpern umfasst. Der Komet umkreist die Sonne auf einer extrem lang gezogenen Bahn und erreichte am 27. September seinen sonnennächsten Punkt, das Perihel. Zu diesem Zeitpunkt war er jedoch in Mitteleuropa nicht sichtbar. Jetzt entfernt sich der Komet stetig von der Sonne und wird in den nächsten Tagen erneut die Gelegenheit bieten, ihn zu beobachten, sofern das Wetter mitspielt.
Die WAA hat angekündigt, in den kommenden Tagen Beobachtungsabende anzubieten, um interessierten Bürgern die Möglichkeit zu geben, „Tsuchinshan-Atlas“ zu beobachten – sofern sich die Wetterbedingungen verbessern. Auch das Astronomische Zentrum Martinsberg (NÖ) lädt Hobbyastronomen ein, gemeinsames Himmelsbeobachten zu genießen, wenn die Bedingungen günstig sind. Mehr Informationen dazu sind in einem informativen Bericht von www.5min.at zu finden.
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