Der Komet „Tsuchinshan-Atlas“ – mit der wissenschaftlichen Bezeichnung C/2023 A3 – steht für ein faszinierendes Himmelsereignis, das ab dem 12. Oktober auch in unseren Breiten zu beobachten sein wird. Während er auf der Südhalbkugel bereits in voller Pracht erschienen ist, warten Astronomie-Interessierte hierzulande gespannt auf seinen Auftritt. Laut Michael Jäger, einem Experten und Obmann des Astronomischen Zentrums Martinsberg in Niederösterreich, entwickelt sich der Komet vielversprechend und wurde bereits in Namibia fotografiert. Jäger betont die „auffallende Erscheinung“ des Himmelskörpers.
Alexander Pikhard, der Chef der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA), äußert sich ebenfalls positiv: Der Komet halte sich an die im Voraus berechneten Helligkeitsmodelle und lasse auf eine spannende Sichtung ab Mitte Oktober hoffen. Die ersten Beobachtungen des Kometen stammen aus den Teleskopen in China und Südafrika. Vor allem sind bereits beeindruckende Bilder aus Australien und Neuseeland im Umlauf, die die Vorfreude unter den Hobbyastronomen anheizen.
Ein Himmelskörper mit langer Reise
Der Tsuchinshan-Atlas gehört zu den nicht-periodischen Kometen, was bedeutet, dass er nur sehr selten der Erde näherkommt. Ursprünglich stammt er aus der Oortschen Wolke, einem geheimnisvollen Bereich am äußersten Rand unseres Sonnensystems. Experten vergleichen seine Helligkeit mit der des Kometen „Neowise“, der im Sommer 2020 für viel Aufsehen sorgte.
Wie hell der Komet tatsächlich wird, bleibt spannende Vorhersage. Dies hängt stark von der Menge an Gas und Staub ab, die er während seiner Annäherung an die Sonne ausstößt. Bisher zeigt er sich jedoch gemäß den Erwartungen. Die WAA ist optimistisch, dass der Komet in den ersten Tagen nach seinem Erscheinen mit bloßem Auge sichtbar sein wird, was angesichts der klaren Wetterbedingungen von großer Bedeutung ist.
Beobachtungshinweise
Wenn die Wetterbedingungen mitspielen, können interessierte Himmelsschauer ihren Blick in den Abendstunden nach Westen richten. „Selbst mit freiem Auge wird man den Kometen erkennen können, auch wenn er nicht mehr so deutlich hervorsticht wie vor einigen Tagen im Süden“, so Pikhard. Um das Auffinden des Kometen zu erleichtern, wird dazu geraten, ein Fernglas zu benutzen.
In Martinsberg, wo das Astronomische Zentrum angesiedelt ist, gibt es in der kommenden Woche regelmäßige Beobachtungsnächte, die jeder Interessierte besuchen kann, sofern es das Wetter zulässt. Auch die WAA plant entsprechende Veranstaltungen auf der Wiener Sophienalpe in Penzing, damit die Neugierigen das Schauspiel am Himmel gemeinsam erleben können. Mehr Details dazu finden sich auf www.kleinezeitung.at.
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