
In den letzten zwei Tagen haben viele Wetter-Apps in Wien Alarm geschlagen. Nutzerinnen und Nutzer wurden vor „schlechter“ oder sogar „ungesunder“ Luftqualität gewarnt. Die Situation wurde durch Feinstaubproblematiken verschärft, die laut verschiedenen Quellen immer wieder die Grenzwerte überschreiten. Laut dem Wetterdienst WetterOnline war die Luftqualität, besonders am Montagabend, weiterhin beeinträchtigt. Auch am Nachmittag stiegen die Schadstoffwerte erneut an.
In der Hauptstadt Wien gibt es insgesamt 17 Luftgütemessstellen, von denen zwölf auch die Feinstaubwerte überwachen. Experten berichten, dass die PM-2,5- und PM-10-Werte über dem Normbereich liegen, was vor allem durch Emissionen aus der Industrie und dem Verkehr hervorgerufen wird. „Diese Werte sind signifikant erhöht“, so der Meteorologe Manuel Oberhuber.
Überblick über die aktuelle Luftqualität
Obwohl die Luftqualität derzeit als „befriedigend“ eingestuft wird, weist eine genaue Inspektion auf Überschreitungen hin. Umweltmediziner Hans-Peter Hutter erklärt, dass erhöhte Werte oft meteorologische Ursachen haben, zugleich jedoch auch durch vermehrte Verbrennungsprozesse gefördert werden. Aktuell erleben wir eine länger anhaltende Inversionswetterlage, bei der die oberen Luftschichten wärmer sind als die unteren. Dies führt zum Stillstand der Luftzirkulation in der Stadt.
Hinzu kommt, dass die schlechte Luftqualität nicht nur lokale Ursachen hat. Auch Einflüsse aus benachbarten Regionen, wie Niederösterreich oder sogar Ungarn, können die Situation verschärfen. Diese regionalen Transportwege beeinflussen maßgeblich die Luftqualität in Wien.
Die Stadt Wien orientiert sich bei der Beurteilung der Luftqualität an gesetzlichen Grenzwerten für Schadstoffe. Für Feinstaub gelten spezifische Jahres- und Tagesmittelwerte, die in Wien teilweise überschritten werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt täglich maximal 10 µg/m³ Feinstaub, was in den letzten Wochen mehrfach überschritten wurde.
Zukünftige Entwicklungen und Prognosen
Heinz Tizek, verantwortlich für die Luftgütemessung, betont dennoch, dass diese Werte nicht unmittelbar gesundheitsgefährdend sind, sondern eher Empfehlungen darstellen. Trotz der aktuellen Sorgen gibt es positive Entwicklungen; Tizek stellt fest, dass die Luft in Wien heuer besser ist als vor 15 Jahren.
So berichtet die Plattform AQICN.com, dass vor allem die Messstationen in stark befahrenen Gebieten wie der Wiedner Hauptstraße und dem Währinger Gürtel besorgniserregende Werte zeigen. Die genaue Überwachung der Luftgüte ist auf wien.gv.at sowie unter luft.umweltbundesamt.at zugänglich, wo alle österreichischen Luftmessstellen aufgeführt sind.
Die Prognosen deuten darauf hin, dass sich die Lage in den kommenden Tagen bessern könnte, da ein Hochdruckgebiet, das die Luftzirkulation bisher behindert hat, voraussichtlich an Intensität verlieren wird. Dadurch könnte der Feinstaub langsam abnehmen und die Luftqualität sich verbessern.
Details zur Meldung